Für Versicherung und Polizei habe ich den Unfallhergang und wichtige Feststellungen zusammengefasst und bebildert:
Wir fuhren am 26.02.2016 gegen 14.45 Uhr auf der B 303 von Kronach Richtung Coburg. Bei Johannisthal knickt die B 303 nach rechts ab, während es geradeaus nach Bamberg geht. Es besteht eine Ampelregelung auch für die Rechtsabbiegerspur Richtung Coburg (Pfeilampel).
Wir hatten Grün und bogen einige Fahrzeuglängen hinter einem Pkw zügig nach rechts ab. Auf Höhe der breiten zu überfahrenden Fahrbahnmarkierung warf ich noch einen kurzen Blick nach links, ob trotz Grün nicht doch ein Fahrzeug käme. Als ich wieder in Fahrtrichtung schaute, befand sich der Pkw plötzlich nur etwa eine Fahrzeuglänge vor mir mitten auf der Fahrbahn. Da hatte ich die Fahrbahnmarkierung kaum überfahren. Wie sich später herausstellte, hatte die Fahrerin zum Zwecke des Linksabbiegens angehalten. Ich konnte das Wohnmobil nicht mehr zum Stehen bringen und fuhr auf.
Auch meine Beifahrerin warnte mich zu spät, da sie ebenfalls überrascht war, dass das Fahrzeug im Einmündungsbereich gestoppt hatte. Eine Vorankündigung der Linksabbiegeabsicht (frühzeitiges Blinken, Bremslicht, deutliches Einordnen zur Mittellinie) hatten wir beide nicht wahrgenommen.
Erstaunlich ist, dass an dieser Stelle praktisch noch im Einmündungsbereich überhaupt links abgebogen werden darf, und zwar auf das Grundstück einer ARAL-Tankstelle und unmittelbar daneben ins Dorf. Ein Mitfahrer der Unfallbeteiligten erzählte mir, gleichartige Unfälle ereigneten sich an dieser Stelle häufig. Auch der aufnehmende Polizeibeamte bestätigte mir diesen Sachverhalt.
Auf einer abknickenden Bundesstraße rechnet der Ortsunkundige eben nicht damit, dass der Verkehrsfluss an so ungewöhnlicher Stelle scheinbar grundlos und ohne irgendwelche Hinweise, Fahrbahnmarkierungen o. ä. bei Rechtsabbieger-Grün durch Linksabbiegen unterbrochen werden darf.
Am Pkw der Unfallbeteiligten waren optisch keine Schäden feststellbar, vielleicht weil ich genau mittig aufgefahren war. Bei meinem Wohnmobil waren vor allem GFK-Frontmaske und -Stoßfänger gebrochen und das Kühlwasser ausgelaufen. Das WoMo war nicht mehr fahrbereit.
Nachstehend einige Fotos (kurz nach dem Unfall aufgenommen) mit den endgültigen Positionen der Fahrzeuge, wobei die Anstoßstelle ein paar Meter vor der abgebildeten Wohnmobilposition beim oder kurz nach Überfahren der breiten Fahrbahnmarkierung war. Im Pkw hatte die Fahrerin wohl beim Anstoßruck die Bremse losgelassen, sodass er etwas weiter gerollt war. Deutlich sieht man, dass der Pkw nicht zur Mittellinie hin eingeordnet gewesen war, wie es m. E. Im Sinne des Deutlich-Fahrens an dieser Stelle besonders wichtig gewesen wäre.
Hier noch einige Detailfotos vom Schaden am FlairLIFE: