Notwehr mit Pfefferspray?

Angesichts scheinbar häufiger werdender Angriffe von Einzeltätern im öffentlichen Raum mit Hieb- und Stichwaffen, zuletzt in einem Zug bei Würzburg oder heute in einer nordfranzösischen Kirche, stellen sich Bürgerinnen und Bürger vermutlich die Frage: Wie würde ich handeln, wenn ich angegriffen würde oder einen derartigen Angriff miterleben müsste? Gibt es Möglichkeiten der Notwehr?

Sogar helfende Einsatzkräfte leiden unter erhöhter Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft. In diesem Zusammenhang fällt auch unter Wohnmobilisten immer wieder das Stichwort „Pfefferspray“. Dazu ein paar wichtige Hinweise aus Wikipedia:

Pfefferspray ist ein Reizstoff, der gegen Menschen und andere Säugetiere wirkt. Der Wirkstoff ist das in Paprika enthaltene Oleoresin Capsicum (OC). Pfefferspray wird in Sprühdosen gehandelt und in der Regel als Distanzwaffe verwendet. In einigen Ländern wird es auch als als Bären­abwehrmittel benutzt.

Da die Reizstoffsprühgeräte in Deutschland nur als Abwehrmittel gegen Tiere verkauft werden dürfen, ist auf allen Abwehrsprays der Hinweis „Nur zur Tierabwehr“ aufgedruckt. Dies ist bedingt durch eine fehlende Zulassung nach dem Waffengesetz, welches Tierversuche an diesem Reizstoff voraussetzen würde. Eine Anwendung gegenüber Menschen ist nur bei Vorliegen einer Notlage und einem rechtswidrigen Angriff als Notwehr erlaubt.[1] Der Einsatz durch Vollzugskräfte, insbesondere die Polizei und die Feldjäger, erfolgt durch Ausnahmegenehmigung der zuständigen Ministerien. Der Einsatz durch die Bundeswehr im Auslandseinsatz auch für Feldjäger ist nach dem Protokoll über das Verbot der Verwendung von erstickenden, giftigen oder ähnlichen Gasen sowie von bakteriologischen Mitteln im Kriege, kurz Genfer Protokoll, „gegenüber Angehörigen gegnerischer Streitkräfte“ verboten.

(> zum Wikipedia-Originalartikel)

Ob man nun als Wohnmobilist durch Pfefferspray zumindest ein größeres Sicherheitsgefühl erlangt, muss jeder für sich selbst ermessen. In vielen denkbaren Fällen dürfte das Spray nämlich kaum helfen, z. B. bei Bedrohung durch Schusswaffen. Aber den eigentlichen Zweck, die Abwehr von Tieren, erfüllt es am ehesten, … falls man beim Schwammerlsuchen mal einer aggressiven Wildsau begegnen sollte.

Wir selbst achten als Wohnmobilisten bei der Auswahl von Park- und Stellplätzen vor allem auf unser Bauchgefühl. Ist das nicht gut, fahren wir weiter. Ansonsten halten wir unsere Mobiltelefone einsatzbereit und ermitteln vorsorglich unseren exakten Standort für den Fall eines erforderlich werdenden Notrufes. Es kann ja auch ein krankheitsbedingter Notfall eintreten.

Ich klopfe auf Holz: Wir haben in 36 wohnmobilen Jahren noch keine Negativ-Erfahrung machen müssen, obwohl wir früher überwiegend frei sowohl innerhalb als auch außerhalb von Ortschaften und oft sogar an Raststätten übernachtet haben. Und das in ganz Europa! Hoffentlich bleibt das so, zumal wir inzwischen vor allem Stellplätze anfahren. Man wird älter und ängstlicher. 🙂 Mit Pfefferspray ist es wie mit einer Versicherung: Am besten man braucht’s nie!

Zum Thema Sicherheit, Vorsorge und Schutz gegen Einbrüche gibt es demnächst noch einen eigenen Blog-Beitrag, der auch auf unsere technischen Vorkehrungen eingeht. Er beschreibt, wie wir in der wohnmobilen Praxis mit diesem Thema umgehen, ohne zu viel für Einbrecher zu verraten.

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