Am Freitagvormittag entsorgten wir bei der Abreise vom Campingplatz Bad Griesbach an der großzügig angelegten Entsorgngsstation. Es hatte in der Nacht genieselt und gefroren, sodass man wegen der Glätte vor allem zu Fuß recht vorsichtig sein musste.
Da wir nicht unbedingt bei Dunkelheit einen Stellplatz suchen wollten, peilten wir auf halber Strecke die Gegend um Rosenheim an. Der Stellplatz am Happinger Hof behagte uns wegen seiner eingepferchten Lage im verwinkelten Hofbereich hinterm Haus und dem Preis (15,50 €) nicht so sehr, obwohl wir gerne dort zu Abend gespeist hätten. Also fuhren wir weiter nach Neubeuern, wo es einen schön gelegenen kostenlosen Stellplatz am Rande eines großen Parklatzes zwischen Feuerwehr und Sportgelände gibt.
Auf der einen Seite hat man den Blick zur Burg, auf der anderen ins weite Land. Nur etwa 300 m sind es bis ins hübsche Ortszentrum (Titelfoto und folgende), wo wir am Abend beim Hofwirt gepflegt und lecker speisten.
Allerdings besitzt der Stellplatz von Neubeuern keine Infrastruktur, was uns normalerweise nicht stört. Doch heuer nahm Ute Einiges aus dem häuslichen Gefrierschrank mit, sodass ich die 12V-Gefrierbox im WoMo einschalten musste. Das geschieht sonst nur im Sommerhalbjahr, wenn genügend Solarstrom vom Dach kommt. Meist läuft die Box dann bei Kühlschranktemperatur von ca. 5°C und braucht durchschnittlich so um die 3 Ah. Jetzt aber bei -18°C in der Truhe habe ich gut das Doppelte gemessen. Ohne Landstrom ist da im Winter schnell Ebbe in der Batterie, denn die Solarmodule bringen zur Zeit bei kurzen Tagen mit trüber Witterung keinen nennenswerten Ertrag.
Und so kam es, wie es kommen musste: Beim Frühstück am Hl. Abend ertönte Batteriealarm, denn die Kapazität Betrug nur noch 60%. Mir blieb nichts anderes übrig, als für ein paar Minuten den Motor laufen zu lassen, um die Wohnraumbatterie ein wenig nachzuladen, bis wir weiterfahren würden. Die Lichtmaschine lud laut Batteriecomputer mit ca. 20 A, sodass bald wieder alles (außer der Gefrierbox) einwandfrei funktionierte. Die schaltete ich erst wieder beim Losfahren ein. Das Gefriergut lagerte inzwischen vorübergehend bei nur noch -15°C ein.
Ich muss spontan an den letzten Beitrag von André Bonsch (AMUMOT) zum Thema B2B-Lader denken. Recht viel mehr hätte danach ein Ladebooster in diesem Fall bei mir auch nicht gebracht. Doch vielleicht wäre die Batterie zuvor während der Fahrt voller geworden und hätte dann länger durchgehalten.
Der Hl. Abend begann mit einem schönen Morgenrot. Auch tagsüber ließ sich immer wieder die Sonne sehen. In Bad Tölz waren wir noch kurz bei Aldi und Tengelmann, um noch ein paar Kleinigkeiten für unser Dinner zu besorgen. Zügig ging es dann bei wenig Verkehr, etwas Sonne und guter Sicht auf die Berge Richtung Garmisch. In Oberau bogen wir rechts ab und fuhren über den kurvenreichen Ettaler Berg vorbei am Kloster Ettal nach Oberammergau zum Campingpark.
Eine dünne geschlossene Schneedecke gestaltete hier die Landschaft freundlich und sorgte für weiße Weihnachten, zumindest am Heiligen Abend . Von der Camping-Chefin wurden wir mit der erfreulichen Nachricht überrascht, dass wir nicht den spät gebuchten Ersatz-Platz, sondern unseren Lieblingsplatz Nr. 100, einen Randplatz, belegen durften, weil die Leute abgesagt hatten.
Am Abend kam das Dinner nach der Mette aus der eigenen Küche: Zarte, medium gebratene Filetsreaks vom Aldi (nicht wegen des günstigen Preises, sondern vor allem wegen der hervorragenden Qualität) mit Baguette und gemischtem Salat, dazu Wein, danach Eis und Weihnachtsgebäck. Dem besonderen Tag angemessen! In der Nacht schliefen wir wie die Murmeltiere, während es langsam zu regnen begann. Heute Morgen war der Schnee nahezu verschwunden. Die Außentemperatur lag bei 5-6°C.
Leider funktioniert das WLAN hier so schlecht, dass ich den Beitrag per LTE hochladen musste.