Beim Einlesen zum Thema Lithium-Batterien bin ich in den letzten Monaten immer wieder über Angebote von Händlern, vor allem aus dem Marine-Bereich, gestolpert, die WINSTON Fertigbatterien relativ preisgünstig anbieten. 90Ah zwischen 600 und 700 EUR! Es wurde sogar behauptet, ein BMS sei bei LiFeYPO4 gänzlich unnötig, lediglich ein spezielles Ladegerät sei erforderlich.
Da angeblich auch die Batterieblöcke von Victron Energy diese LiFeYPO4-Zellen des chinesischen Herstellers Winston enthalten, richtete ich an einen der Anbieter eine konkrete Anfrage u. a. bezüglich des angeblich entbehrlichen BMS, das bei Victron immerhin knapp 250 € kostet.
Inzwischen hat sich übrigens herausgestellt, dass Victron Energy gar keine Yttrium dotierten Zellen verbaut, sondern übliche LiFePO4, weshalb die Batterieblöcke auch nicht unter 0°C geladen werden dürfen/können.
Ergebnis meiner Anfrage: Es wurde ausweichend geantwortet, ohne auf das Batteriemanagement überhaupt einzugehen. Doch die Behauptung, es sei gar keines vonnöten, ist von der Internetseite verschwunden. Immerhin! Hoffentlich haben zuvor nicht allzu viele Anwender im Vertrauen auf die sinngemäße Angabe »Keinerlei BMS erforderlich!« Zellen ihrer neuen Batterie beschädigt.
Ein anderer Anbieter, der die gleiche Batterie zum ähnlichen Preis im Programm hat, weist seriöserweise wie folgt auf wesentliche Einschränkungen des Produkts hin:
Entgegen immer wieder aufkommenden Gerüchten sind in den (12V-) Blöcken KEINE Selektierten Zellen enthalten!!
Winston selbst gibt die Zellen daher nicht umsonst ausschließlich als Starterbatterie frei! (siehe Datenblatt!)
Beachten Sie auch den Hinweis auf Cycle Life(year) anstelle von cycles!
Die Blöcke schaffen selbstversändlich KEINE 3000 oder mehr Zyklen (im Gegensatz zu den Einzelzellen)!
Zur Verwendung ausschließlich als Starterbatterie! …«
Also Vorsicht beim Schnäppchenkauf!
Besten Dank, Werner !
😉
Grüezi Mitenand.
Wir sind mit so einer Winston 12V 90 Ah Batterie um die Welt gesegelt, 6 Jahre. Sie war fast täglich in Gebrauch für dies und das. Geladen wurde sie mit einem Ctek Ladegerät für Lithium Batterien. Ladezyklen? keine Ahnung jeden 2-3. Tag, eben für 6 Jahre. Gebraucht wurde sie für vieles, sogar die Brotbackmaschine war angehängt via Inverter 2.5kW. Die Brotbackmaschine hatte irgend welche 1.6 kW. Natürlich brauchte die Brotbakmaschine nicht 1.6kW Dauerleistung. Nur die letzen 10 Minuten der 3 Std. zog sie etwas über 100 A. Also soviel zur Winston 12V 90 Ah Batterie. PS, man könnte kein Zellenausgleich machen, den man kommt ja nicht an die Batterie. Es sind nur die 2 Pole +- zu sehen.
Freundliche Grüsse
Hallo ,
ich interessiere mich für einen 12 Volt LiFeYPo4 Akku für`s Angelboot.
Für E-Motor und Echolot so mit etwa 60 Ah.
Bei meiner Recherche fand ich ein Angebot eines 12 Volt / 60 Ah LiFeYPo4 Akku`s mit 15 Ampere LiFeYPo4 Ladegerät zum Preis von: 509,-Euro !
Auf meine Anfrage ob ein BMS verbaut ist bekam ich u.a. diese Antwort:
„Bei Yttrium basierten Lithium-Eisenphosphat Akkus ist als 12V System kein BMS notwendig. Die Zellen werden im Produktionsprozess bereits so vorselektiert, dass sie chemisch gleich sind und sich elektrisch gleich verhalten bei Ladung und Entladung. Somit kann auf ein BMS verzichtet werden und es ist herstellerseitig auch keines verbaut. Die Handhabung ist somit gleich wie bei Blei- bzw. AGM Akkus.“
Ich habe bis jetzt gedacht das ein BMS immer notwendig ist ?
Sind dies nun also vorselektierte Zellen die kein BMS benötigen oder nicht ?
Gruß…
Hallo Ingolf,
da auch ich kein Fachmann, sondern nur Anwender und interessierter Laie bin, kann ich die Frage nicht kompetent beantworten. Wie du, glaubte ich aber bisher, dass ein Batteriemanagement unverzichtbar sei. Nichtsdestotrotz habe ich auch schon von Anwendungen gehört, bei denen auf ein BMS verzichtet wird, weil entweder keine Gefahr zu Tiefentladung oder Überladung besteht oder aus Kostengründen das (evtl. geringe) Risiko eingegangen und manuell überwacht wird.
Der vom Anbieter genannte Zellenausgleich ist ja nicht die einzige Funktion eines guten BMS. Beispielsweise werden auch Spannungen, Ströme und Temperaturen überwacht. Ich würde jedenfalls ungern auf diese Funktionssicherung verzichten.
Vielleicht erkundigst du dich mal bei dem einen oder anderen der namhaften Anbieter von LiFe(Y)PO4-Akkus.
Letztlich würde ich zu Qualität tendieren und in deinem Fall Produkte wie diese in Betracht ziehen:
https://www.amumot-shop.de/tragbare-stromversorgung-powerpack?number=PPP012040000
https://www.fraron.de/versorgungsbatterien/lithium-batterien/60ah-lithium-batterie-victron-lifepo4-bms/a-85860067/
Qualität kostet halt!
Gruß
Werner
Hallo Werner ,
Danke für Deine schnelle Antwort.
Nun diese LiFeYPo4 Winston Zellen sind schon was echt gutes.
Ein Überwachungsmodul zur Vermeidung von Tiefentladung kostet ja auch nur wenige Euro, das wäre jetzt nicht das grösste Problem dabei.
Das Victron sehr hochwertige Technik und vor allem Elektronik baut, bzw. verbaut ist mir bekannt, die von Dir genannten Akkus, bzw. deren Preise sind aber weit überteuert , jedenfalls für mich und ohne „Yttrium“
Ein 12V / 42AH LiFePo4, ohne „Y“ mit BMS und 8 A Ladegerät bekommt man NoName schon für ca. 300,-Euro.
Und diese Akkus haben auch die angegebene Kapazität.
Na ich werde mal versuchen weitere Infos zu bekommen…
Grundsätzlich würde ich mich aber schon mit BMS sicherer fühlen.
Auf der anderen Art sollte durch selektieren auch viel möglich sein.
Gruß
Ingolf
Viel Erfolg, Ingolf!