Gestern war wie angekündigt wieder mal ein Werkstatt-Tag. Folgende Arbeiten am WoMo, bzw. der Fiat-/AL-KO-Basis, standen im Wesentlichen an: Hand- und Motorbremsreparatur, Abschmieren der Hinterachse, Umklemmen des Tagfahrlichtes sowie Reifenzustands- und Motorenölstandsüberprüfung. Um 08.45 Uhr stand ich vereinbarungsgemäß vor der Werkstatt der BayWa AG in Weiden. Hier werden Landmaschinen, Lkws, Omnibusse und gelegentlich auch Wohnmobile und Pkws repariert.
Gegen 09.00 Uhr konnte ich über eine freie Grube fahren, nachdem zwischen dem Meister, dem zuständigen Mechaniker und mir nochmals eine kurze Besprechung der anstehenden Arbeiten stattgefunden hatte.
Wie immer blieb ich im WoMo. Hier lässt sich die Wartezeit am angenehmsten überbrücken. Außerdem kann ich behilflich sein, z. B. durch Betätigen des Bremspedals oder Ein- und Ausschalten der Zündung. So muss kein zweiter Mechaniker dafür das WoMo betreten.
Der aufmerksame Blogleser erinnert sich, dass ich zu Beginn des Osterausfluges Probleme mit einem sich auf 50°C erwärmenden hinteren Rad hatte, in dessen Bremstrommel irgendetwas schleifende Geräusche verursachte. Das hing mit der Handbremse zusammen, die ich seither vorsichtshalber nicht mehr benutzte. Der Fehler hatte sich zu Ostern selbst behoben, d. h. wir konnten weiterfahren, aber die Notwendigkeit zur Ursachenforschung und der Instandsetzungsbedarf blieben bestehen.
Die Bremstrommeln beider Hinterräder wurden abgebaut, aber es gab keinen erkennbaren Defekt. Auch das Handbremsseil war nicht in der Führung festgerostet, wie ich befürchtet hatte. Als Ursache allen Übels wurde schließlich ein Umlenkhebel ausgemacht, der am Unterboden ständig Spritzwasser und Streusalz ausgesetzt ist und deshalb eingerostet war. Er wurde entrostet und gefettet, und schon funktionierte die Handbremse wieder wie sie sollte. Auf dem Bremsenprüfstand zeigten sich einwandfreie Ergebnisse aller Bremsen.

Auch die Motorbremse im Abgasstrang hatte dieses Schicksal ereilt: Auch sie war eingerostet, wenn auch nicht dramatisch. Dennoch musste sie zur Entrostung ausgebaut werden. Bei der anschließenden Probefahrt zeigte auch sie wieder optimale Wirkung. Sie hatte mir zuletzt bei Bergabfahrten schon sehr gefehlt.

Da die Hinterachse ohnehin angehoben und entlastet war, geriet das Abschmieren derselben zu einer leichten Übung. Danach wurden noch der Motorölstand und die Reifen geprüft. Öl fehlte keines, aber zwei Zehntel mussten beim Reifendruck der linken Räder ergänzt werden. Die Sichtprüfung auf Beschädigungen ergab keinen Mangel. Das von mir festgestellte „Singen“ eines Reifens kommt wohl von einem leichten „Sägezahneffekt“ im Profil.
Nun mussten nur noch der Einschaltimpulsgeber der Philips Tagfahrleuchten von Dauerplus auf Klemme 15 (Zündung) umgeklemmt werden. Wie schon berichtet, hatten sich die Leuchten häufig bei abgeschaltetem Motor von selbst eingeschaltet. Ursache war die besondere „Intelligenz“ des Steuergerätes. Es reagiert nämlich normalerweise auf den laufenden Motor, was der Prozessor am steigenden Spannungsniveau durch die ladende Lichtmaschine erkennt, und schaltet dann die Leuchten ein.
Beim WoMo lädt aber nicht nur die Lichtmaschine während der Fahrt, sondern auch das Netzladegerät sowie die Solargeneratoren im Stand. Dadurch erhöht sich die Spannung auch bei stehendem Motor, was ständig zu ungewolltem Einschalten der Tagfahrleuchten führte. Durch das Umklemmen der entsprechenden Leitung kommt der Einschaltimpuls nicht mehr durch die Auswertung der steigenden Batteriespannung, sondern vom Einschalten der Zündung. Das etwa einminütige Nachleuchten der LED-Lampen nach Abschalten der Zündung blieb erhalten. Ansonsten bleiben die TFL jetzt bei abgeschaltetem Motor aus, wie es sich gehört.
Das WoMo müsste jetzt vom Fahrgestell her wieder i. O. sein. Die jährliche Hauptuntersuchung will ich im Oktober machen lassen.
Am Montag besuche ich die tüchtigen BayWa-Leute dennoch schon wieder, aber mit dem Volvo. Es wird höchste Zeit auf die Sommerräder zu wechseln.