Heute ist/war ein Tag, der so richtig zum beginnenden Sommer passt: Hitze ohne Ende! Die angekündigten 33°C im Schatten werden heute teilweise sogar überschritten. Viele mögen das. Ich weniger! Aber ich nehme die Wetterlage zum Anlass, einen Blick auf diverse Temperatur-Messstellen im und ums Haus und im Wohnmobil zu werfen.
Natürlich interessiert mich besonders, ob es im WoMo, auf das hier den ganzen Tag die pralle Sonne scheint, noch auszuhalten ist. Eine Messung um 15.00 Uhr ergibt außen an der Stauraumklappe auf der Sonnenseite sage und schreibe 48,5°C Lufttemperatur (Titelfoto). Und das bei einer leichten, kühlenden Brise! Das Blech hat sich gewiss auf gut 50°C erhitzt. So fühlt es sich jedenfalls an. Vermutlich könnte man darauf Spiegeleier braten. Wie sieht es wohl drinnen im WoMo aus?
Um den „worst case“ zu simulieren (also die Situation, das Fahrzeug irgendwo in praller Sonne versperrt abstellen zu müssen), sind die Tür sowie sämtliche Fenster und Klappen verschlossen, außer den beiden FanTastic Vent Dachhauben mit thermostatischer Ventilation. Eine Klimaanlage gibt es nur für den Fahrbetrieb, weil sie zuviel Energie verschlingen würde und unterwegs beim Parken ohnehin kein Stromanschluss verfügbar wäre. Bei Wechselrichterbetrieb wäre die Batterie schneller am Ende als die Hitze im Innenraum bewältigt werden könnte.

Abschattende Maßnahmen von außen, wie Sie auf einem Stellplatz evtl. möglich sind (Sonnenschutzmatten vor Fenstern, Markisen), habe ich nicht getroffen, da im öffentlichen Verkehrsraum kaum realisierbar. Lediglich innen sind alle Rollos an den Fenstern geschlossen. Ebenso der Rollladen an der Frontscheibe, ergänzt durch eine ebenso große Jalousie, die wiederum den Rollladen beschattet, der sonst wie ein Ofen Wärme in den Raum strahlen würde, sobald ihn die Sonne bescheint.
Mein „Klimaanlagenersatz“, die beiden FanTastic Vent Dachlüfter, ist so geschaltet, dass das zentrale Gerät Luft in den Wohnraum bläst und dasjenige im Bad warme Luft absaugt. Natürlich kann dadurch im Fahrzeug allenfalls das Temperaturniveau der Außentemperatur im Schatten erreicht werden. Das wäre ein Erfolg. Wie sieht das nun heute bei obiger „Versuchsanordnung aus?
Am Vormittag liegt die Innentemperatur noch deutlich unter der Außentemperatur im Schatten. Dann zum Versuchs-Messzeitpunkt gegen 15.00 Uhr beträgt sie beim WoMo 32,8°C, hinterm Haus 30,8°C, die WoMo-Innentemperatur schwankt zwischen 32,3°C (Bad), 32,6°C (Küche, Heck) und 33,5°C (Bug, Fahrerhaus). Die Kompressorkühlbox schafft es gleichzeitig, bei einer Thermostateinstellung von 5°C den Inhalt auf 4°C herabzukühlen. Immerhin fast 30°C Temperaturdifferenz! Am Abend liegt die Fahrzeuginnentemperatur (29°C) etwas höher als die Schattentemperatur (26°C) im Freien. Unter dem FanTastic Vent Dachlüfter kann man es heute dennoch ziemlich gut im WoMo aushalten. Zu Verhältnissen wie in einem Pkw kommt es jedenfalls bei weitem nicht.
Im normalen Wohnbetrieb würde man ohnehin wohl Fenster, Hekis und die Tür offenlassen, bzw. beschatten, die Markise ausfahren und sich ins Freie setzen. Um gut schlafen zu können, sollte man am Abend und in der Nacht versuchen, die gespeicherte Hitze des Tages aus dem WoMo zu vertreiben. Wir lassen dazu stets alle Dachfenster weit geöffnet und die FanTastic Vent Lüfter mit niedrigerer Drehzahl fast unhörbar die kühle Nachtluft ins Fahrzeug blasen, bzw. warme Luft hinauspusten.
Der Versuch hat gezeigt, dass gute Dachventilatoren ausgesprochen hilfreich sind, wenn es darum geht, einigermaßen erträgliche Temperaturen im WoMo zu erhalten, vor allem, wenn aus Sicherheitsgründen alles geschlossen bleiben muss. Eine funktionierende Klimaanlage können die Lüfter natürlich nicht ersetzen, aber wann haben wir schon so viel 230V-Strom, dass wir eine Klimaanlage stundenlang laufen lassen könnten. Wenn es uns absolut zu heiß wird, müssen wir halt ein Stückchen fahren und mit der Fahrerhaus-Klimaanlage kühlen. 😅 Nur Spaß! Aber zuhause im heimischen Wohnzimmer ist bei uns ein vergleichsweise kühler Ort zum Wohlfühlen und zwar ohne Klimaanlage. Das Thermometer zeigt’s an:

Und was passiert, wenn es bei geöffneten FanTastic Vent Dachhauben plötzlich zu regnen beginnt und man sich z. B. bei einer Stadtbesichtigung und nicht in Reichweite befindet? Kein Problem! Beide Modelle besitzen Regensensoren und schließen ihre Hauben selbsttätig. Die im Bad öffnet sich nach dem Regen sogar wieder von selbst. Einen Regensensor hat übrigens auch mein großes HEKI über der Sitzgruppe.
Wenn wir über Hitze klagen, sollten wir uns vor Augen halten, wie es Menschen anderswo diesbezüglich ergeht. Temperaturen, die bei uns in der prallen Sonne gemessen werden, herrschen mancherorts schon fast im Schatten. Verheerende Waldbrände sind oft die Folge, wie derzeit in Portugal. Wir haben das auch schon auf Reisen in Süditalien und in Griechenland erlebt. Im Sommer sind das für uns keine Reiseziele mehr.
Statt verbrannter Erde (auch ohne Feuer ist alles verdorrt) möchten wir auf Reisen sehen, wie es grünt und blüht. Da ist Nordeuropa inzwischen eher unser Geschmack. Auch dort hat es mal 30°C, aber eben nicht weit drüber und schon gar nicht in der Nacht. Im Winterhalbjahr wäre der Süden für uns eher eine Reise wert, aber nachdem wir früher ständig Südeuropa bereisten, steht uns seit einigen Jahren der Sinn mehr nach dem Norden, den wir in seiner Schönheit viel zu spät entdeckten und der im Sommer für uns viel mehr Wohlfühlpotential bietet als Länder südlich der Alpen. Nicht nur wegen der verträglicheren Temperaturen! Aber auch!
