Alles passte gestern bei der Hochzeit von Anja und Michael einschließlich dem hochsommerlichen Wetter. Am Wasser des Dutzendteiches in Nürnberg war die Hitze gut erträglich, denn es wehte ständig eine leichte, kühlende Brise. Am Abend konnten wir von der Restaurantterrasse aus einen malerischen Sonnenuntergang beobachten.
Während der stimmungsvollen Trauung in der evangelischen Wilhelm-Löhe-Kirche in Fürth-Fronhof ab 13.30 Uhr war es dagegen fast unerträglich heiß.

Man hatte zwar allen Gästen in der Kirche Fächer bereitgestellt, aber die verschafften nur begrenzt Linderung. Mancheiner musste mit dem ebenfalls ausgelegten Papiertaschentuch statt Freudentränen die Stirn abwischen.

Angenehmer war es dann nachher im schattigen Kirchgarten, wo es gekühlte Getränke und Fingerfood gab.



Kolleginnen und Kollegen der beiden nun vermählten Polizisten Anja und Michael hatten zudem ein Wettschießen auf Scheiben vorbereitet, bei dem die frischgebackenen Eheleute gegeneinander antreten mussten. Auf den Zielscheiben waren Luftballons befestigt, die sich im leichten Wind bewegten. Die jeweils drei Ballons durch gezielte Pistolenschüsse zum Platzen zu bringen, schien gar nicht so leicht zu sein.
Das erste Magazin verschossen beide erfolglos. Dann traf Anja dreimal hintereinander und war damit Siegerin. Kriminalkommissar Michael verschoss dagegen wieder ohne einen Treffer. Hoffentlich klappt das im dienstlichen Notfall besser.🤠 Welchen Preis die Siegerin erhielt, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

Bis gegen 16.00 Uhr hielt man sich bei Smalltalk, Häppchen und kühlen Getränken im angenehm schattigen Kirchgarten auf. Dann gab es einen Ortswechsel von Fürth nach Nürnberg ins Strandhaus am Dutzendteich, auf dem gerade eine Ruderregatta stattfand. Es war deshalb gar nicht so einfach, einen Parkplatz in der Nähe des Restaurants zu finden.
Unterwegs waren bei dem Kaiserwetter natürlich auch viele Spaziergänger und Besucher des Naherholungsgebietes sowie der historischen Stätten aus dem Dritten Reich wie dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, das sich in der unvollendet gebliebenen Kongresshalle befindet, deren mächtiger Bau vom Strandhaus aus gesehen am anderen Seeufer aufragt. Es handelt sich hierbei um den größten erhaltenen, aber unvollendeten nationalsozialistischen Monumentalbau in Deutschland.

Für unsere Hochzeitsgesellschaft mit ungefähr 80 Gästen war das gesamte Restaurant reserviert. Die Weitläufigkeit des Hauses ließ keine Enge aufkommen. Nicht einmal am mediterranen Grillbüffet, das ab 18.00 Uhr vielfältige Schmankerln anbot, gab es Gedränge. Nach der Hauptmahlzeit verteilte man sich in Restaurant, Lounge und auf der Seeterrasse. Hier konnte man den lauen Sommerabend besonders gut genießen, den Booten zuschauen, den Blick in die Ferne schweifen lassen und angeregte Konversation betreiben, sofern man nicht gerade zu einem der Spielchen abberufen wurde, die sich die Organisatoren der Feier einfallen hatten lassen. Dann verpasste man womöglich sogar den sehenswerten Sonnenuntergang. 🌅
Übrigens: Auch wenn im Süden zeitweise dicke Wolken und immer wieder ein Wetterleuchten zu sehen waren, die Unwetter beschränkten sich offenbar auf Oberbayern und Schwaben. Sie erreichten die Frankenmetropole nicht.
Um 23 Uhr traten Ute und ich die Heimreise an, da wir uns wegen der Hitze gegen eine Übernachtung im WoMo entschieden hatten. Wir mieden die Autobahnen und fuhren lieber auf der B14. Bei geringem Verkehrsaufkommen waren wir so bereits nach eineinviertel Stunden wieder daheim. Gäbe es in Sulzbach-Rosenberg derzeit nicht eine größere Umleitung, wäre es noch schneller gegangen.
Hinweis für Wohnmobilisten:
Näheres zum Naherholungsgebiet Volkspark Dutzendteich und zu den Honterlassenschaften der Hitler-Diktatur erfährt man bei Wikipedia. Das Gebiet Dutzendteich ist neben der Nürnberger Altstadt einen Besuch wert. Es wird von Touristen angeblich immer wieder als lohnendste Sehenswürdigkeit Nürnbergs bezeichnet.
Es gibt in der Nähe einen kostenlosen Wohnmobilstellplatz für acht Mobile und einen Knaus-Campingplatz.