Radeln am Steinberger See

Nein, nicht mit dem großen Rad auf dem Titelfoto! Das ist ein Überbleibsel aus der Zeit des Braunkohle-Tagebaus. Vielmehr wollten wir unsere „Fahrräder mit eingebautem Rückenwind“ für eine kleine Radltour um den Steinberger See nutzen, denn der Freitag sollte schön werden. Die Räder standen ohnehin noch von der Herbstreise auf dem Kupplungsträger am Wohnmobil. 

Vergangene Woche hatte Ute am Donnerstag ein kleines Klassentreffen in Schwandorf, zu dem ich sie hinbringen sollte. Um nicht nachts noch heimfahren zu müssen und weil für Freitag sonniges Wetter angesagt war, nahm ich das Wohnmobil. Vielleicht konnten wir nochmals aufs Rad steigen, zumal ich ja noch den neuen Ersatzakku leer fahren sollte.

Als Stellplatz hatte ich den zentrumsnahen, kostenlosen WoMo-Stellplatz auf dem Schwandorfer Festplatz direkt an der Naab auserkoren. Es herrschte dort kein großer Andrang. Drei WoMos standen da, sowie einige unbewohnte einheimische Mobile auf dem angrenzenden Parkplatz.

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Stellplatz Schwandorf direkt am Fluss und am Naabradweg (Foto 2016)

Die Wartezeit bis nach Utes Veranstaltung verbrachte ich mit Lesen und einem Nickerchen auf dem Sofa, hatte ich doch seit ein paar Tagen Magen-Darm-Beschwerden. Ute war rechtzeitig zurück, sodass wir noch zum Abendessen in den nah gelegenen Gasthof Baier gehen konnten. Hoffentlich würde ich es vertragen. Inzwischen hatte sich Nebel über dem Fluss ausgebreitet, sodass der auf einer Naabinsel gelegene Gasthof vom anderen Ufer, bzw. von der Brücke aus nur schemenhaft zu erkennen war. Man konnte aber Licht sehen. Also war das Restaurant geöffnet.

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Gasthof Baier, Schwandorf

Die gemütlichen Gasträume waren gut belegt. Wir setzten uns an den letzten freien Tisch. Unsere Bestellung lautete auf Fisch, der lecker schmeckte und auch bei mir „drinnen“ blieb.😋 Als wir später zum WoMo zurückspazierten, führte  unser Weg durch eine dicke Nebelsuppe. Doch wir fanden unser WoMo wieder und verbrachten noch einen angenehmen Fernsehabend sowie danach eine ruhige Nacht, obwohl nicht weit vom Stellplatz eine Eisenbahnbrücke über die Naab führt.

Auch der Freitag begrüßte uns zunächst mit Nebel, der sich aber bald lichtete und der Sonne Platz machte. Wir verzichteten auf ein Frühstück im WoMo und steuerten gleich ein Ziel an, bei dem wir hofften, das Frühstücken nachholen zu können: den Brunnerhof in Richt bei Schwandorf, Hofladen, Café und Töpferei in Einem. Wir wurden nicht enttäuscht, frühstückten gehörig (Leberkäs mit Ei sowie Rühreier) und kauften ein paar Kleinigkeiten im Hofladen, der sich trotz des abgelegenen Dörfchens regen Zuspruchs erfreute.

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Café und Dorfladen am Brunnerhof in Richt bei Schwandorf

Nächstes Ziel war der Steinberger See, der größte See der Oberpfalz, entstanden aus einer Tagebaugrube. Nachdem gegen Mitte der 1980er Jahre die Bayerische Braunkohlenindustrie (BBI) den Abbau einstellte, wurde die Tagebaugrube „Steinberger See“ durch das Zurückfahren der Wasserhaltung geflutet. Noch vorhandenes Abbaugerät wurde gesprengt und liegt heute noch auf dem Grund des Sees. Ebenfalls zurückgeblieben sind zwei kleine bewaldete Inseln, welche den See heute in einen Nord- und einen Südteil trennen. Mehr dazu bei Wikipedia,

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Relikt aus der Zeit des Braunkohletagebaus

Wo sollten wir parken? Da wir nicht übernachten wollten, brauchten wir keine besondere Lage. Erst hielten wir mal bei der Wasserskischule. Alles geschlossen! Da wären wir die Einzigen auf dem Parkplatz gewesen. Der dortige toll gelegene Stellplatz ist nach der Saison anscheinend gesperrt.

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Einsam und verlassen: Parkplatz und Wasserski-Anlage am Steinberger See

Also fuhren wir wie schon öfter auf die Festwiese von Steinberg am anderen Ufer neben dem Movin‘G’round Erlebnispark. Warum nur alles englisch benannt werden muss? Die Steinberger Festwiese ist eigentlich ein gebührenpflichtiger Stellplatz, doch da alles geschlossen war, wusste man gar nicht, wo man bezahlen sollte. Zudem waren wir nur Tagesgäste, und es wird überall damit geworben, dass alle Parkplätze rund um den See kostenfrei seien. Hier standen  bereits vier WoMos, die, wie es aussah, über Nacht bleiben würden.

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Stellplatz Festwiese mit Seeblick

Wir machten unsere Drahtesel klar und fuhren zunächst ein paar Kilometer Richtung Murner See. Da es dauernd durch den Wald ging, erreichte uns die Sonne kaum noch, und es wurde uns zu kühl, zumal zeitweise ein frisches Windchen blies. Also drehten wir um und gingen auf eine Rundstrecke um den See. Da hatten wir wesentlich mehr Sonne und Spaß am Radeln.

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Der Rundweg bot Pilze am Wegesrand für Ute und immer wieder schöne Ausblicke.

Zurück am WoMo, gab es ein Tässchen Kaffee, bevor wir nochmals nach Schwandorf zum Gasthof Baier fuhren, weil ich zwischenzeitlich bemerkt hatte, dass uns am Vorabend die Bedienung um 5,60 € übervorteilt hatte. Der Chef kam gerade zum Rauchen vor die Tür. Anstandslos händigte er mir das Geld aus und entschuldigte sich.

Für das kombinierte Mittags-/Abendessen kehrten wir am Heimweg auf halber Strecke in Wernberg-Köblitz beim Sperl-Wirt ein. Dort speist man gut und preiswert, und einen Parkplatz findet man auch vor der Tür oder am Bahnhof gegenüber. Wir entschieden uns beide für Barsch mit Kartoffel- und Beilagensalat.

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Barsch beim Sperling-Wirt in Wernberg-Unterköblitz

Der Ausflug nach Schwandorf war ein gelungenes Anhängsel an die lukullische Herbstreise.

Am Sonntag wurde dann daheim gekocht. Es gab ein richtiges Kirwa*-Essen: Entenbraten mit Knödeln und Salat. Lecker!!!

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*) Kirwa steht für: Kirchweih in der westlichen, mittleren und nördlichen Oberpfalz und im östlichen Teil Frankens (Wikipedia)

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