Samstag, Dreikönigstag! Wir reisen ab. Strahlender Sonnenschein begleitet uns. Deshalb können wir auf der Fahrt durch den Ort der Versuchung nicht widerstehen, uns ein Eis im Eiscafé Paradiso zu genehmigen, zumal Ute zum Geburtstag einige Gutscheine dafür erhalten hat. Am Abend stellt sich angesichts von Magen-Darm-Problemen bei Ute allerdings die Frage, ob der Eiskonsum eine gute Idee war.
Ganz in der Nähe, auf dem Parklatz beim Passionstheater, stelle ich das WoMo ab. Mit Glück erwischen wir im Paradiso einen freien Tisch. Zwei Russinnen versuchen zwar, gleich zwei Tischchen mit Klamotten für sich zu belegen, was ich Ihnen aber „ausrede“. Wir bestellen Tartufo für Ute und einen Waldbecher für mich, dazu einen Espresso und ein Erdbeershake. Danach gehen wir endlich auf große Fahrt Richtung Heimat.
Während in Oberammergau noch etwas Schnee auf Wiesen und Feldern liegt, ist außerhalb keine Spur mehr vom Winter zu entdecken. Dauerregen über zwei Tage und Tauwetter haben ganze Arbeit geleistet.
Wir haben in der Navigon-App Autobahnen abgewählt und kommen auf Bundesstraßen bei wenig Verkehr flott voran. Von den BABs bringt der Verkehrsfunk ständig Meldungen über kilometerlange Staus. Wir sind froh, so stressfrei unterwegs sein zu können, nehmen uns allerdings auch immer zwei Tage Zeit für die Heimfahrt.
Über Landsberg und Augsburg steuern wir unser erstes Etappenziel an: die Brauerei Kuchlbauer in Abensberg. Direkt gegenüber dem Kunsthaus am Hundertwasser-Turm bei der Kuchlbauer Bierwelt können wir bequem am Straßenrand parken. Die Bierwelt ist noch geschlossen (Weihnachtsurlaub bis Dreikönig), also laufen wir ein paar Meter weiter auf den Marktplatz von Abensberg zur Kuchlbauer Brauereigaststätte.
Aber es ist nicht unser Tag. Ute fühlt sich schon die ganze Zeit nicht wohl, und ich bekomme ein für mich ungenießbares Essen. Es nennt sich „Gebackene Barbarie-Entenbrust“ und schmeckt in etwa so, wie es aussieht, nämlich keinesfalls wie Ente:
Da faste ich lieber. Utes „Rehherz, geröstet“ mundet viel besser, wie ich beim Probieren feststellen darf, aber es will nicht bei Ute bleiben, wie sich noch herausstellen soll.
Zum Übernachten kämpfen wir uns bei Dunkelheit und dichtem Nebel wieder durch zum WoMo-Stellplatz in Kelheim, der damit am Ende unserer Tagesetappe steht. Dort bricht zu guter Letzt auch noch bei Ute der vermeintliche Magen-Darm-Virus aus, unter dem heuer so Viele leiden müssen, bis hin zu Skisportlern. Die Symptome ähneln denen bei mir am letzten Dienstag/Mittwoch: erst Gliederschmerzen, dann kratzt der Hals und rinnt die Nase, es folgen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Da ist man besonders froh über die Toilette an Bord.😩
Nächtliche Impressionen in Abensberg
Am Sonntag ist Ute deshalb weitgehend außer Gefecht gesetzt. Muss erstmals seit Jahren das „traditionelle“ Abschlussessen am Ende einer Reise ausfallen? Mittags gibt es erst mal wohltuende Hühnerbrühe aus der Bordküche. Nach einer ausgiebigen Ruhe- und Genesungsphase auf dem Stellplatz KEH mit Skirennen im TV setzen wir gegen 16.00 Uhr die Heimfahrt fort.
Wir wählen die Strecke durch‘s Naabtal über Kallmünz, Burglengenfeld, Schwandorf, Nabburg und Weiden nach Neustadt. Die A93 überlassen wir Rückreisenden und Pendlern.
In Schwandorf bekommt Ute doch etwas Appetit. Ein gutes Zeichen! Wir beschließen, wie so oft den Gasthof Bayer zu besuchen. Obwohl es noch nicht mal 18.00 Uhr ist, sind fast alle Tische belegt oder reserviert. Die Chefin führt uns zum letzten noch verfügbaren Tisch im gemütlichen Nebenzimmer mit Kachelofen.
Auch ich habe jetzt Appetit und Lust auf einen Zwiebelrostbraten. Ute begnügt sich vorsichtshalber mit einem Toast Hawaii, von dem sie nur die Hälfte schafft.
So hat das „traditionelle“ Reiseabschlussessen doch noch stattgefunden. Und besonders lecker sowie oberpfälzisch preiswert ist es noch dazu gewesen (mit Getränken 22 €). Nicht zuletzt sind bei uns auch am Tag danach die Magen-Darm-Beschwerden nicht mehr aufgetreten. Wir sind wieder wohlbehalten von der Wintertour 2017/18 zurück.