„Tapetenwechsel“, Tag 3: Sightseeing-Tour Kyffhäuser

Mittwoch vor einer Woche: Zunächst wieder blauer Himmel und strahlender Sonnenschein, aber dann trübt es sich dummerweise ein. Doch wir befinden uns schon auf einer Sightseeing-Tour mit dem Wohnmobil durch das Kyffhäusergebirge.

Das steht auf dem Programm: Der Schiefe Turm, das Kyffhäuser-Denkmal, das Panorama-Museum, die Talsperre Kelbra und die Panoramastraße. Leider wird wohl der Fernblick wegen des diesigen Wetters etwas eingeschränkt sein. Wir hätten besser schon gestern fahren sollen.

Zunächst geht es über die B85 Richtung Kelbra. An unserem Weg durch Bad Frankenhausen liegt der Schiefe Turm der Kirche ‘’Unserer Lieben Frauen am Berge’’, das Wahrzeichen der Stadt Bad Frankenhausen.

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(Bildquelle: Wikipedia)
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Der Schiefe Turm muss massiv gesichert werden.

Nach ein paar Kilometern auf der B85 kommt eine Abbiegung zum Kyffhäuser-Denkmal und zum Hotel/Restaurant Burghof. Bis auf den Hotelbetrieb ist leider um diese Jahreszeit alles geschlossen. Immerhin können wir vom Parkplatz Burghof aus einen Blick auf das monumentale Denkmal werfen.

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Das Kyffhäuserdenkmal (auch Barbarossadenkmal) ist ein Kaiser-Wilhelm-Denkmal im Kyffhäusergebirge im Gelände der ehemaligen Reichsburg Kyffhausen in der Gemarkung von Steinthaleben im thüringischen Kyffhäuserkreis. Das 81 m hohe Denkmal wurde 1890 bis 1896 zu Ehren von Kaiser Wilhelm I. errichtet und ist nach dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica das drittgrößte Denkmal Deutschlands.

Nahe dem Kyffhäuserdenkmal befindet sich ein Denkmal für den deutschen Generalfeldmarschall und Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Ferner befindet sich am Denkmal seit 1892 der Burghof Kyffhäuser als Gaststätte.

Nach dem Tod Kaiser Wilhelms I. 1888 wurden vielerorts repräsentative Denkmäler zu Ehren des Verstorbenen errichtet. Das Kyffhäuserdenkmal ist eines der größten und bekanntesten dieser Kaiser-Wilhelm-Denkmäler. Zusammen mit dem Niederwalddenkmal bei Rüdesheim am Rhein, dem Hermannsdenkmal bei Detmold am südlichen Teutoburger Wald, dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica bei Minden am Ostende des Wiehengebirges, dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig und der Walhalla bei Donaustauf ordnet es sich in die Gruppe der monumentalen Gedenkbauwerke Deutschlands ein.

Wie so oft im Wilhelminismus zeugen die gewaltigen Ausmaße nicht unbedingt von Selbstgewissheit und Zukunftssicherheit. Die imposanten Gedenkbauwerke waren eher symbolische Bollwerke gegen äußere und innere Feinde. In diesem Fall ging es vor allem um die inneren Feinde, die deutsche Sozialdemokratie, gegen die sich die Kriegervereine als Hüter und Wahrer der Reichseinheit stellen wollten. Dem Reich, das einst an innerem Zwist zugrunde gegangen war, sollte ein solches Schicksal kein zweites Mal widerfahren. Das mächtige Kyffhäuserdenkmal sollte diese Entschlossenheit zum Ausdruck bringen.[3]

Das Kyffhäuserdenkmal wurde nach den Plänen des Architekten Bruno Schmitz errichtet und am 18. Juni 1896 eingeweiht. Angeregt wurde der Denkmalbau vom Deutschen Kriegerbund, der auch ab 1900 als Kyffhäuserbund die Denkmalverwaltung übernahm.

Von 1994 bis 2014 wurde das Denkmal mit einem Aufwand von 14 Millionen Euro saniert. Es verlor unter anderem wegen der Bauarbeiten an Besuchern. Waren es 1996 noch 487.000 Besucher, kamen 2012 nur noch 131.000. Der Betreiber, der Tourismusverband Kyffhäuser, musste Ende 2013 darüber Insolvenz beantragen (ein Nachfolger Tourismusverband Südharz Kyffhäuser wurde Anfang 2015 gegründet). Neuer Betreiber ist seit 2014 die Kur & Tourismus GmbH Bad Frankenhausen. (Quelle: Wikipedia)

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Schon von weitem sichtbar überragt das gewaltige Kyffhäuser-Denkmal das Gebirge (links der Kyffhäuser, rechts der Barbarossa-Turm).
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Flyer „Kyffhäuser-Denkmal“ der Stadt Frankenhausen

Wir wechseln das Bundesland und fahren vorübergehend nach Sachsen-Anhalt. Über Kelbra im Südharz kommen wir zum Stausee der Talsperre Kelbra, der aber zugefroren ist.

Die Talsperre Kelbra, hinter der sich der auch Hochwasserrückhaltebecken Kelbra genannte Stausee Kelbra befindet, ist eine von 1962 bis 1966[1] errichtete Talsperre an der Helme in Sachsen-Anhalt (Landkreis Mansfeld-Südharz). Ihr mit Kleinteilen auch in Thüringen (Landkreis Nordhausen und Kyffhäuserkreis) gelegener/s Stausee/Hochwasserrückhaltebecken ist etwa 6 km²[2] groß.

Die Talsperre wurde zum Schutz vor Überschwemmungen errichtet und dient durch ihr/en Hochwasserrückhaltebecken/Stausee der Aufnahme der über die Helme und ihrer Zuflüsse aus dem Harz in das südliche Harzvorland abfließenden Wassermengen; der Stausee dient der Bewässerung, Fischerei und Erholung. Beide werden gemeinsam und kooperativ von der Thüringer Fernwasserversorgung und dem Talsperrenbetrieb von Sachsen-Anhalt gesteuert. (Quelle: Wikipedia)

Im Sommer ist der See gewiss ein attraktives Ausflugsziel für Badegäste. Am Ufer lädt ein Campingplatz mit WoMo-Stellplatz zum Aufenthalt ein, scheint aber momentan geschlossen zu sein.

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Unwirtlich sieht es um den zugefrorenen Stausee herum aus.

Vorbei an der Königspfalz Tilleda geht es am Fuße des Kyffhäuser zurück zum Panorama Museum in Bad Frankenhausen. Das monumentale Haus der bildenden Künste schauen wir aber nur aus der Ferne an, weil die Öffnungszeit gleich endet.

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Fast wie ein UFO thront das Panorama Museum auf der Anhöhe über Bad Frankenhausen.

Wir beschließen unsere Rundtour mit einem Einkaufsbesuch bei Lidl und Dieselnachschub an der Tankstelle. Ca. 10 Cent ist hier der Treibstoff billiger als in der Oberpfalz. In der Therme lösen wir ein Ticket für eine weitere Nacht auf dem WoMo-Stellplatz und gönnen uns in der Cafeteria Eiskaffee und Cappuccino.

Dieses Mal stelle ich das WoMo auf dem Stellplatz etwas weiter oberhalb ab. Hier hat man einen schöneren Blick Richtung Altstadt. Heute haben wir allerdings nicht mehr viel davon, denn nach einem kleinen Rundgang wird es schon bald dunkel, und wir schließen wegen der Kälte den Frontrollladen.

Wie geplant verköstigen wir uns im WoMo und genießen im Fernsehen die Übertragung der Starkbierprobe* vom Nockherberg in München.

*) Der Link führt zur kompletten Sendung in der BR-Mediathek.

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