Nach Rückkehr von unserer Geburtstagstour „Tapetenwechsel“ wurde ich mehrfach gefragt, ob es denn bei zweistelligen Minustempersturen nicht viel zu kalt im WoMo gewesen sei und wie sich denn da die LiFeYPO4-Batterie in Verbindung mit der Solaranlage bewährt habe. Hier nun meine Erfahrungen bei Frost bis -16°C!
Zunächst sei festgehalten: Wir hatten es immer gemütlich warm im Mobil. Tagsüber stand das Raumthermostat auf 25°C, was Temperaturen zwischen 21° und 24° in den verschiedenen Bereichen des WoMos ergab. Vorn im Fahrerhausbereich war es meist etwas kühler als im übrigen Fahrzeug, weil wir bei Tageslicht gerne den Frontrollladen offen hatten, wenn wir uns im Fahrzeug aufhielten. Das gelegentliche Zuheizen mit der Webasto-Dieselheizung glich größer werdende Temperaturdifferenzen notfalls aus. Zum Schlafen senkte ich die Raumtemperatur jeweils auf etwa 15° – 18°C ab.
Neben der Alde-Heizung hatten wir kaum Gasverbrauch. Der Kühlschrank ist ein Kompressorgerät von Dometic und läuft mit 12 Volt. Lediglich zum Kochen wurde gelegentlich etwas Gas benötigt.

Wie bei mir im Blog zu lesen war, reichte die erste der beiden 11kg-Gasflaschen von Montag bis Donnerstag. Die zweite Flasche war auch am Sonntag noch nicht leer. Die dritte (im Tausch gegen die erste) liefert aktuell nach einer Woche immer noch Energie für den Frostschutz (5°C Raumtemperatur).
Rund drei Tage Betrieb mit einer 11kg-Flasche ist in meinem Fall akzeptabel, wenn man bedenkt, dass mein FlairLIFE zwar gut isoliert ist, aber keinen Doppelboden besitzt. Durch den tagsüber offenen Frontrollladen und das tagelang vergessene FanTasticVent-Dachfenster im Bad 😖 wurde auch nicht gerade Energie gespart.

Grob kann ich sagen: Bei Dauerfrost brauche ich für eine Reisewoche mit dem WoMo etwa zwei 11kg-Füllungen Gas. Das entspricht Kosten von knapp 36 € (2 x 17,99 € bei OBI), also 5 – 6 € pro Tag. Im Sommer reicht bei mir das Gas dagegen ewig. Es dient dann höchstens zum gelegentlichen Kochen, falls das elektrisch gerade nicht möglich ist.
Apropos „elektrisch“: Auf dem Stellplatz in Bad Frankenhausen war zwar Landstrom inklusive, doch ich hätte ihn nicht gebraucht. Ich betrieb damit halt die Paroli-Fußbodenheizung. Verzichtbarer Luxus! Die Ladegeräte und der Wechselrichter blieben ausgeschaltet. Die Solaranlage schaffte es, dass fast täglich bis Mittag die LiFeYPO4-Versorgungsbatterie wieder vollgeladen war, obwohl beide Kompressorkühlgeräte (Kühlschrank und Kühl-Gefrierbox) ständig in Betrieb waren.
Es lässt sich also auch im strengen Winter recht gut mit dem WoMo verreisen, wenn man entsprechend ausgerüstet ist. Die Alde-Warmwasserheizung mit Motorwärmetauscher ist natürlich ideal, doch auch sie könnte ausfallen. Deshalb ist unter dem Beifahrersitz noch eine Webasto-Stand-/Zusatzheizung eingebaut, die mit Diesel arbeitet, das man sowieso im Tank hat. Dass alle Brennstoffe gleichzeitig ausgehen oder die verschiedenen Systeme zugleich ausfallen, ist unwahrscheinlich.
Die Alde funktioniert mit Gas, Motorwärme oder Landstrom, die Webasto mit Diesel. Die Alde ist ein Warmwasserheizungssystem mit Heizkörpern (Konvektoren), die Webasto ein Gebläse-Luftheizungssystem. Die Alde verfügt zudem über eine Motorvorwärmfunktion, die ich im Winter bei kaltem Motor grundsätzlich nutze. Sie sorgt für sofortiges Anspringen und weniger Verschleiß. Die Alde erwärmt den Raum langsam und leise, aber nachhaltig und schafft ein angenehmes Raumklima. Die Webasto heizt schnell, ist hörbar und braucht relativ viel Strom. Deshalb werde ich ihre Stromversorgung von der Starterbatterie (Standardanschluss) an die Versorgungsbatterie umklemmen lassen, damit Startprobleme vermieden werden.
Alle Systeme arbeiteten auf der „Geburtstagstour“ einwandfrei, obwohl die Alde so alt ist wie das WoMo (21) und die Webasto auch schon über 15 Jahre störungsfrei Dienst tut. Bei der Warmwasserheizung musste lediglich mal die 12V-Umwälzpumpe erneuert werden, bei der Webasto trat überhaupt noch kein Defekt auf. Ich bin ausgesprochen zufrieden. Andernfalls würde ich wohl auf Winterreisen verzichten.
Neben den Heizungen ist natürlich auch das Funktionieren der Bordstromversorgung wichtig. Kurz gesagt: Mit meiner Lithium-Batterie (LiFeYPO4) von FraRon in Verbindung mit 500 Wp Solar passt das.

Diese 200Ah-Batterie mit integriertem BMS gibt es neuerdings auch bei AMUMOT, nachdem sich offenbar herausgestellt hat, dass die Victron-Modelle doch nicht Yttrium dotiert sind, wie ich schon immer vermutete. Der AMUMOT-Preis ist identisch mit dem von FraRon: https://www.amumot-shop.de/lithium-lifeypo4-akku.