Der gestrige Sonntagsausflug führte uns auf den Armesberg, einen 731 m hohen, weithin sichtbaren, bewaldeten Basaltkegel südöstlich von Zinst (Gemeinde Kulmain) im Landkreis Tirschenreuth/Oberpfalz. Unterhalb des Gipfels liegt die Gaststätte Mesnerhaus mit Panoramaterrasse und großem Parkplatz. Dort kehrten wir ein.
Der Armesberg liegt an der alten Handelsstraße von Eger nach Nürnberg. Auf dem Gipfel befindet sich eine historisch wertvolle und denkmalgeschützte Wallfahrtskirche. Die Armesbergkirche gehört zur Pfarrei Kulmain.
Wallfahrtskirche auf dem Armesberg-Gipfel (vergl. auch Titelfoto)
Zum Armesberg hinauf führen zahlreiche Wanderwege und Fahrradrouten. Markenzeichen des Berges ist der kunstvoll gestaltete Kreuzweg und der fast nur aus Basalt bestehende Gipfel. Der Armesberg bildet die Wasserscheide zwischen Fichtel- und Haidenaab und zugleich eine Abgrenzung des Steinwaldes gen Westen.
An der Südwestseite des Berges befindet sich ein mächtiges Basalt-Trümmerfeld. Dieses ist darauf zurückzuführen, dass der Armesberg ein Vulkanschlot ist, ähnlich wie der Rauhe Kulm. Es gibt noch eine ganze Reihe solcher Vulkanschlote in der nördlichen Oberpfalz, z. B. auch der Parkstein. Vermutlich rührt dieser Oberpfälzer Vulkanismus von zwei Linien her:
Erstens liegt er parallel zur Fränkischen Linie, einer großen Störzone, die aller Wahrscheinlichkeit nach vor 25-20 Millionen Jahren wieder reaktiviert wurde, andererseits an der Linie Eger–Kemnath, die als Verlängerung des Eger-Grabens zu sehen ist. (Quelle: Wikipedia)
Blick vom Parkplatz zum MesnerhausBlick vom Parkplatz Richtung Gipfel mit Armesbergkirche
Wir parkten den Volvo auf dem großen Parkplatz unterhalb der Armesbergkirche, der auch für WoMos Platz böte, allerdings teils etwas abschüssig ist. Wir trafen dort entfernte Verwandte von Ute, die eine Radltour mit den eBikes hierher gemacht hatten und gerade wieder beim Aufbruch waren. Von der Terrasse der Gaststätte Mesnerhaus aus hat man einen weiten Blick über die oberpfälzer Landschaft am Rande von Steinwald und Fichtelgebirge. Nebenher gibt es Leckeres für‘s leibliche Wohl.
Ute gehehmigte sich Kaffee und Apfelstrudel mit Eis, ich wählte eine herzhaftere Brotzeit: Currywurst mit Pommes Frites. Überraschend lecker zubereitet!
Während der Anfahrt hatten wir bei Ahornberg (Immenreuth) schon einen Aussichtspunkt erreicht, der trotz des diesigen „Saharastaub-Wetters“ eine gute Fernsicht erlaubte. Auffälligste Erhebung ist dort der Rauhe Kulm, ebenfalls ein Vulkan, der nie zum Ausbruch kam.
Die Sonne tut sich zeitweise schwer, den Saharastaub in der Atmosphäre zu durchdringen.
Wikipedia schreibt über den Basaltberg im Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab:
Tiefe Risse in der Erdkruste, die im Zusammenhang mit der Auffaltung der Alpen entstanden, ermöglichten seine Entstehung. Das dunkle Magma entstammt nicht der Erdkruste, sondern der oberen Zone des Erdmantels aus etwa 50 Kilometern Tiefe. Auf dem Weg nach oben erstarrte das Magma, bevor es die Erdoberfläche erreichte. Nachdem die vor allem aus Keuper bestehenden umgebenden Gesteinsschichten erodiert waren, zerbrachen die freigelegten Basaltsäulen zu einem Trümmerfeld rund um den Gipfel. Der Rauhe Kulm ist etwa 21 Millionen Jahre alt. Seine heutige Form ähnelt der eines Stratovulkans. Der Berg ist 682 m hoch und bietet von seinem 25 Meter hohen Aussichtsturm einen eindrucksvollen Rundblick auf das Fichtelgebirge, die Fränkische Alb und die nördliche Oberpfalz.