Den vergangenen Freitag mit angenehmen Temperaturen zwischen 20 und 23°C nutzten wir für eine Cabriofahrt nach Regensburg, Adlersberg, Steinberg am See und Schwandorf Ziegelhütte. Die Tour wäre ebenso mit dem Wohnmobil möglich gewesen, da überall ausreichend Parkmöglichkeiten bestehen.
Wir wollten vor allem schauen, was sich so im Oberpfälzer Seenland am Steinberger See bezüglich der WoMo-Stellplätze und nicht zuletzt des neuen inMotion Parks mit der weltgrößten begehbaren Holzkugel (Titelbild, Quelle: MZ) getan hat, nachdem das Projekt ja im April 2018 durch Brandstiftung zurückgeworfen worden war.
Zunächst aber führte unsere Route, wie so oft, nach Adlersberg zum Prösslbräu, wo man in der Brauereigaststätte, bzw. im herrlichen Biergarten, in urigem Ambiente echt bayrisch essen und trinken kann. Kaum irgendwo schmecken Schweinsbraten, Krustenbraten, Brüstl und andere bayerische Spezialitäten so lecker wie hier. Man erinnert sich an Omas Küche. Das Bier ust natürlich auch nicht zu verachten. Ute wählte gebackenen Seelachs, ich gönnte mir resch gebratenes Schweinsbrüstl mit Kartoffelsalat. Dazu ein kleines Dunkles vom Fass! Da kommt fast Urlaubsgefühl auf. Leider sind die zugehörigen Fotos aus dem Cloudspeicher verschwunden.🤬
Während des Essens hörte der leichte Sommerregen auf, der uns auf der Fahrt nach Regensburg begleitet hatte. Ohne Schirm konnten wir dann noch meinem Elterngrab einen Besuch abstatten.

Unser nächstes Ziel war der Steinberger See in der Mitte der Oberpfalz. Der größte See der Oberpfalz (angeblich sogar Nordbayerns) liegt im Oberpfälzer Seenland, einer Seenlandschaft überwiegend im südlichen Teil des Landkreises Schwandorf, zwischen Schwandorf und Wackersdorf. Nach Ende des Tagebaus im Oberpfälzer Braunkohlerevier 1982 wurden im Zuge eines Konzeptes zur Neugestaltung der Flächen die ehemaligen Tagebaugruben mit Wasser gefüllt. Die gesamte Wasserfläche beträgt über 800 Hektar.

Einige der Seen wurden für den Badebetrieb und Wassersport erschlossen. Der größte See ist der Steinberger See mit einer Fläche von 186 Hektar und einer maximalen Tiefe von 50 Metern. Weitere für Freizeitaktivitäten erschlossene Seen sind Murner See, Brückelsee, Ausee, Klausensee bei Schwandorf, Hammersee in Bodenwöhr, Grüner See bei Schwarzenfeld, Mühlweiher bei Thanstein. Daneben gibt es noch eine große Anzahl von Weihern, die touristisch nicht erschlossen sind.

Die Seen sind nahezu alle künstlich durch Braunkohletagebau oder Kiesabbau entstanden. Das Wasser der Braunkohleseen ist aufgrund von Auswaschungen am Grund sauer, der Fischbestand ist deshalb begrenzt oder nicht vorhanden, entwickelt sich aber. Auch die Vegetation entlang der Ufer (Schilf) oder im Wasser (Algen) entwickelt sich nur sehr langsam bis überhaupt nicht. Die ehemaligen Kiesgruben werden unter anderem meist von Fischereivereinen genutzt. Mehr Infos beim Zweckverband Oberpfälzer Seenland
Zunächst besuchten wir den WoMo-Stellplatz am Freizeitpark Movin’g’round am Ortsrand von Steinberg. Der Stellplatz war gut helegt, aber nicht voll. Von hier aus hat man einen prima Blick über den See zur Wasserski-Anlage, neben der auch die weltgrößte Holzkugel mit Aussichtsplattform entstehen wird. Eröffnung soll noch 2018 sein (Titelbild, MZ).
Diese Baustelle war unser nächstes Ziel. Eigentlich hatten wir ja gehofft, dass die Kugel schon stehen würde, aber es gibt momentan nur den etwa 40 m hohen Mittelturm zu sehen, um den herum die ungewöhnliche Holzkonstruktion gebaut werden soll. Da wegen eines Brandes im April das Gastronomiegebäude nicht rechtzeitig zum Sommer fertiggestellt werden konnte, hat man ersatzweise eine Außenanlage mit Tischen und Bänken geschaffen.
Allerdings musste dafür der Wohnmobilstellplatz weichen. Ersatzweise hat man einen Teil des Pkw-Parkplatzes hinter dem Gebäude der Wasserskianlage Wild Wake & Ski ausgewiesen. Der tolle Blick über den See und auf die Aktivitäten der Wassersportler fehlt hier jedoch. Dafür ist er mit 10 Euro zwei Euro billiger als zuvor. Am Freitag war er ausgebucht. Ob der Platz nach Abschluss der Bauarbeiten wieder zurückverlegt werden soll, weiß ich nicht. Ich vermute eher, dass die Fläche weiterhin gastronomisch genutzt werden wird. Gleich daneben befindet sich nämlich eine weitere Attraktion am Steinberger See: Stonehill Adventuregolf.

Wild Wake & Ski schreibt dazu auf seiner Homepage:
Adventuregolf ist eine Variante des Minigolf, die in den USA und in Freizeitparks sehr erfolgreich ist und vor allem beim Putten (Einlochen) dem „großen Golf“ sehr ähnlich ist. Bauwerke, Wasseranlagen, Bunker und Dekorationen zu einem bestimmten Thema sind charakteristisch für Adventuregolf.
„Vom Tagebau zum Freizeitparadies.“ Das besondere Merkmal dieser Anlage ist ihre thematische Gestaltung. Die 18 Bahnen und Spielhindernisse erinnern an die Geschichte der Bergbaugemeinde Steinberg und Ihren vom Braunkohlenrevier zum Freizeitparadies verwandelten See. Auf diese Weise wird spielerisch Bewusstsein geschaffen für die Entstehung des Sees und die Entwicklung der Region.

Es war Kaffeezeit, und wir erinnerten uns, dass es unweit der künftigen Aussichts- und Erlebniskugel eine Segelschule mit Restaurant gibt, die wir beim Radeln um den See mal entdeckt hatten: die Segelschule Steinberg mit der Gaststätte Seeblick. Sie hat eine hübsche Seeterrasse mit herrlichem Fernblick. Hier genossen wir neben dem schönen Seepanorama Kaffee, Apfelstrudel und Eiskaffee.
Später erkundeten wir noch ein wenig das Oberpfälzer Seenland und fuhren dann weiter nach Schwandorf, wo wir uns eine weitere Restaurantterrasse mit Panoramablick anschauen wollten: das Hotel Restaurant Ziegelhütte. Auch recht schön gelegen mit Blick von Westen über die Stadt Schwandorf und das Naabtal!


Inzwischen war Abendessenszeit, und wir testeten auch gleich die Qualität der Küche. Ute bestellte einen bayerischen Wurstsalat und ich gebratenen Zander mit Bratkartoffeln. Dem gehobenen Anspruch des Hauses konnte zumindest mein Fischgericht nicht gerecht werden:

Die Bratkartoffeln schmeckten alt, und die Soße zum Fisch undefinierbar und wenig passend. Schade um den eigentlich schön kross gebratenen Zander! Vielleicht lag es daran, dass Betriebsurlaub unmittelbar bevorstand. Nun gut, wir hatten ja zu Mittag in Adlersberg umso „g‘schmackiger“ (wie Alfons Schubeck sagen würde) gespeist.

Aber das Angenehmste an diesem Freitag war, dass auch im Freien sozusagen Zimmertemperatur herrschte. Warm genug zum Draußensitzen und Cabriofahren, aber ohne ständig schweißgebadet zu sein, wie das in den letzten Wochen oft der Fall war! Dennoch ein toller Sommer für Badenixen und Wassersportler!
Am Sonntag wollen wir wieder auf den Fahrenberg. Da ist Biker-Gottesdienst. Neben vielen interessanten Motorrädern gibt es bestimmt auch gutes Essen.