Am Donnerstag brachen wir mit unseren Gästen nach einem üppigen Frühstück zu einer Rundfahrt auf, die uns u. a. an folgende Orte bringen sollte: KTB-Bohrturm bei Windischeschenbach, Falkenberg, Tirschenreuth, Marienbad (Marianske Lazne), Hochmoor Kladská, Kloster Tepl und Fahrenberg. All das bei herrlichstem Spätsommerwetter! Nachfolgend einige Fotos dazu!
Wir nehmen unseren Volvo C70 als viersitziges Coupé. Eine Cabriofahrt wäre für die Hinterbänkler doch etwas windig gewesen. Die Tour könnte man natürlich auch mit dem WoMo machen. Zunächst ging es über Windischeschenbach zum Bohrturm des Kontinentalen Tiefbohr-Programmes (KTB).
Das Kontinentale Tiefbohrprogramm der Bundesrepublik Deutschland (KTB) war ein in den Jahren 1987 bis 1995 durchgeführtes geowissenschaftliches Großforschungsprojekt. Das damalige Bundesministerium für Forschung und Technologie finanzierte das Projekt mit 528 Millionen DM (270 Millionen Euro), Projektträger war das Niedersächsische Landesamt für Bodenforschung. Das Bohrloch der Hauptbohrung ist mit 9101 Metern Tiefe das tiefste in Deutschland und eines der tiefsten weltweit. Das Tiefbohrprogramm brachte umfangreiche und teilweise anerkannten Hypothesen widersprechende neue Erkenntnisse zur Erdkruste. Die Nachfolge des Programms bildet das International Continental Scientific Drilling Program (ICDP).
Von 1996 bis 2001 betrieb das GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) in der Anlage ein Tiefenobservatorium, das die weitere wissenschaftliche Nutzung der beiden Bohrungen im Rahmen des ICDP betreute. Seither befinden sich Grundstück und Gebäude im Eigentum der Stiftung GEO-Zentrum an der KTB, die seit 1998 mit dem GEO-Zentrum eine öffentliche Informations- und Bildungsstätte betreibt. Besucher können die immer noch weltweit größte Landbohranlagebesichtigen und werden bei Veranstaltungen und Sonderausstellungen über aktuelle geowissenschaftliche und geotechnische Themen informiert. Die wissenschaftliche Nutzung der beiden Bohrlöcher ist ebenfalls weiter möglich. (Wikipedia)
Von hier fuhren wir ĂĽber die B 299 Richtung Tirschenreuth. Auf dem Weg lag Falkenberg, dem wir kurz eine Stipvisite abstatteten.

Auf der Weiterfahrt hätte unsere Sightseeing-Tour beinahe ein rasches Ende genommen, als ein großes Blechteil vom vor uns fahrenden LKW eines Schrotthändlers fiel. Ich konnte weder ausweichen noch notbremsen, um nicht Schlimmeres zu riskieren (Gegen- und nachfolgender Verkehr). Also nahm ich das gebogene Teil zwischen die Räder. Es rumpelte gewaltig unter dem Volvo. Dennoch konnten wir weiterfahren. Ob Schäden entstanden sind, lasse ich diese Woche in der Werkstatt prüfen.

Da der Verursacher nicht anhielt, fuhren wir ihm nach bis auf sein Betriebsgelände in Tirschenreuth. Bereitwillig schrieb er Fahrzeug-, Fahrer- und Halterdaten auf und legte den Führerschein vor. Wir vereinbarten, dass ich mich bei seiner Firma melde, falls Schäden entstanden sein sollten. Da im Augenblick alles störungsfrei zu funktionieren schien, setzten wir anschließend unsere Tour über Tirschenreuth nach Marienbad (CZ) fort. Dennoch darf man gar nicht daran denken, was passieren hätte können, wenn das Blech durch die Windschutzscheibe geflogen wäre. Es hätte uns köpfen können.
In Tirschenreuth fuhren wir am attraktiven Landesgartenschaugelände vorbei. Es ausführlich zu erkunden, hätte jedoch unseren zeitlichen Rahmen gesprengt. Bei Mähring passierten wir die kaum erkennbare grüne Grenze zu Tschechien. Zwischen der Tschechischen Republik und der Bundesrepublik gibt es keinerlei Grenzkontrollen mehr. Lediglich Schleierfahnder sind vorzugsweise auf den Autobahnen unterwegs.
In Marienbad (Marianske Lazne) steuerten wir Kurpark und Kolonnaden an und fanden in einer Seitenstraße eine gute Parkmöglichkeit (Parkscheibe). Ein Spaziergang durch den Park und die Kolonnaden schloss sich an.
Eine wunderschöne spätsommerliche Stimmung mit warmen Farben in der Natur erlebten wir anschließend im Hochmoor bei Kladská. Hier umrundeten wir den See, wie Ute und ich das schon einmal im Mai 2016 getan hatten.
Die kleine Ansiedlunge Kladská entstand um ein seit 1878 bestehendes Forsthaus im Kaiserwald. Heute dienen die im Alpenstil erbauten Holzhäuser vor allem dem Tourismus.
Bemerkenswert ist das in der Umgebung befindliche Naturreservat Kladské rašeliny („Glatzener Moor“), welches dem Schutz der ausgedehnten Hochmoorflächen und vor allem dem Schutz der Heilquellen von Marienbad dient. 1991 hatte der Ort 66 Einwohner. Im Jahre 2001 bestand das Dorf aus 14 Häusern, in denen 67 Menschen lebten.[Wikipedia]
Weitere Fotos und Infos gibt’s in meinem Beitrag vom Mai 2016.


Da wir seit dem, allerdings reichhaltigen, Frühstück nichts mehr zu uns genommen hatten, wollten wir nach der kleinen Wanderung Ausschau nach einem Café halten. Wir erinnerten uns, dass es am Restaurant beim Kloster Tepl eine schöne Sonnenterrasse gab, und fuhren in diese Richtung.
Leider war dort jegliche Gastronomie geschlossen, sodass wir uns auf einen kurzen Rundgang im Klosterhof beschränken mussten. Alsbald setzten wir unsere Rundfahrt deshalb fort in Richtung Deutschland. Wir wollten den Fahrenberg bei Waldthurn besuchen, um im Berggasthof Weig gleich zu Abend zu essen.
Parkplatz und Gaststube waren gut gefüllt, denn es war „Schlachtschüsseltag“. Unsere Gäste konnten sich allerdings nicht mit Blut- und Leberwurst sowie Kesselfleisch oder einem anderen Gericht von der frischen Schlachtung anfreunden. Sie speisten Schnitzel Wiener Art. Ute wählte Zunge und ich Kesselfleisch jeweils mit Dotsch und Sauerkraut. Ute und ich teilten unsere Fleisch-Portionen, sodass wir das jeweils andere Gericht auch genießen konnten. Die Zunge schmeckte ganz vorzüglich. Der Dotsch schaute so appetitlich aus, dass Harald sich dann doch noch für eine Portion zum Nachtisch entschied, aber nicht deftig, sondern süß mit Apfelmus.
Leider vergaßen wir auf dem Fahrenberg, die leckeren Speisen zu fotografieren, um eine Vorstellung davon zu vermitteln. Der Tagesausklang fand dann wieder daheim bei einem Gläschen Wein statt.
(Fotos: Harald Globisch, Werner H. Hayn)