Nach einer angenehmen zweiten Nacht auf dem Stellplatz am N+B-Werk startete ich am Donnerstag Richtung Rhein. Ziel war der Campingplatz Loreleyblick in Sankt Goar an der Loreley, wo man besonders gut Schiffe gucken kann, Bevor ich einen Stellplatz einnahm, besuchte ich noch Lidl in Oberwesel, um mich mit Getränkenachschub zu versorgen. Überraschenderweise begleitete mich Sonnenschein.
Ich hatte ausnehmend gut geschlafen. Ob es am neu justierten Hubbett lag, das in den letzten zwanzig Jahren nie so wackel- und geräuschlos gewesen war? Lob für den kompetenten Monteur! Auch sonst passte alles. Dachte ich zumindest, bis mir zwei Tage später auffiel, dass beim Fahrersessel die rote Schutzhaube mit Polcher Lilie für die Kopfstütze fehlte. Da war ich aber schon zu weit von Polch weg. Deshalb schrieb ich Herrn Kunz eine eMail-Nachricht.

Auf den Straßen war kaum Verkehr. Über die BAB fuhr ich bis zur Abfahrt Boppard. Die Straße schlängelte sich teils in Serpentinen hinunter an den Rhein. Nun ging es am Ufer entlang Richtung Bingen. Beim Passieren des Campingplatzes Loreleyblick war ich total überrascht. Das hatte ich in den letzten Jahrzehnten nicht erlebt: Der Platz war fast komplett leer. Sonst hatte er sich immer fest in niederländischer Hand befunden. Am Donnerstag stand nur eine Handvoll Urlauber mit deutschen Kennzeichen da. Zwei Tage später sah das schon ganz anders aus.

So musste ich mich beim Einkauf in Oberwesel nicht besonders beeilen, um noch einen schönen Stellplatz mit guter Aussicht zu erhaschen.

Weil ich in diesem Platzbereich noch nie gestanden hatte, entschied ich mich für eine Position gegenüber dem Loreleyfelsen, von der aus man schon ein wenig in die Rheinenge Richtung Oberwesel schauen kann. Sonst hatte ich mich immer etwas weiter Richtung St. Goar postiert. Eine schöne Aussicht bietet eigentlich der gesamte Campingplatz.

Ich stellte das WoMo mit der Schnause Richtung Fluss. So hatte ich bei allzu windigem oder feuchtem und kaltem Wetter vom Fahrerhaus aus einen prima Panoramablick. Zunächst aber blieb es sonnig. Erst gegen Abend gab es etwas Regen.


Um 18.00 Uhr spazierte ich über die Straße hinüber ins zugehörige Restaurant, für das man bei der Anmeldung einen 10%-Rabattgutschein erhält. Dort speiste ich gebratene Forelle in zeitgemäßem Ambiente, mit Stoffserviette und mit aufmerksamem Service. Sehr empfehlenswert!
Nett ist auch der Blick aus dem Restaurant auf Rhein und Loreleyfelsen. Es waren neben einigen Einheimischen vor allem Hausgäste und Campingplatzbesucher da.

Das WoMo erreichte ich danach trockenen Fußes, aber die ganze Nacht über herrschte starker Wind mit Regenschauern. Dennoch konnte ich gut schlafen, trotz der Eisenbahntrassen zu beiden Seiten des Rheins. Die Schiffsfrequenz lässt nachts spürbar nach. Gleiches gilt für den Straßenverkehr. Tagsüber kommt zur Zeit noch das durchdringende Warnsignal für Streckenarbeiter hinzu, wenn sich ein Zug nähert. Gut, dass ich nicht lärmempfindlich bin! Im Wohnmobil hört man ohnehin wenig, wenn die Fenster zu sind.
Der Freitag sollte ein Ruhetag werden, denn das windige, kühle Wetter lud nicht gerade zu Unternehmungen im Freien ein. Es regnete bis Mittag. Ich widmete mich ein wenig der Ordnung und Sauberkeit im WoMo sowie dem Schiffegucken. Außerdem reparierte ich die ausgefallene Warmwasserheizung. Es lag an der Umwälzpumpe, die alle paar Jahre mal streikt. Bei mir war nun zum zweiten Mal eine Ersatzpumpe fällig. Also hält der Alde-„Quirl“ im Schnitt etwa sieben Jahre. Zufällig hatte ich das Ersatzteil dabei, weil mir Jochen seine Reservepumpe überlassen hatte, als er eine komplett neue Alde-Heizung bekommen hatte.
Am Samstag wollte ich dann weiterfahren nach Wertheim oder Schlüsselfeld.

