Nicht unbedingt für‘s WoMo, sondern um die häusliche Putzarbeit etwas zu erleichtern, legen wir uns einen Haushaltsroboter zu, und zwar einen Saugroboter. Als Ute kürzlich diesen Wunsch äußerte, stellte sich natürlich die Frage, welches Gerät wir nehmen sollen. Wir haben bislang keinerlei Erfahrung mit dieser Technik. Doch das Befragen von Freunden und Bekannten sowie des Internets half uns dann weiter.
Dabei stellte ich mit Erstaunen fest, dass viele Haushalte offensichtlich, teils schon seit Jahren, solche Helferlein besitzen und recht zufrieden sind damit. Maria und Harald hatten sich erst kürzlich für einen Saugroboter Ziglint D5 entschieden, der preislich mit knapp 200 € allerdings weit günstiger liegt als der Testsieger bei der Stiftung Warentest mit fast 1000 €. Dennoch scheint er bislang seine Arbeit gut zu machen.
Für den Einstieg wollte ich nicht gleich allzuviel Geld in die Hand nehmen. Bei 500 € lag unsere rote Linie. Lieber dann bei Zufriedenheit für jede Etage einen eigenen Staubsaugroboter! Es gibt im Internet ja zahlreiche Tests, vor allem auch bei YouTube, die einen Eindruck von den verschiedenen Modellen vermitteln. Die teureren europäischen Marken (nicht Hersteller!) schneiden darin und bei Rezensionen letztlich nicht besser ab als die Fernostprodukte zum halben Preis.
Neuerdings gibt es auch in der 200-Euro-Klasse smarte Saugroboter, die von ihren Nutzern positiv beurteilt werden. Bis 500 € gibt es also eine reiche Auswahl, wobei viele Baugleichheiten, bzw. -ähnlichkeiten, unter verschiedenen Markennamen bestehen. Baugleichheiten sind übrigens keine Besonderheit von Einsteigermodellen. So ist beispielsweise der hochpreisige VORWERK VR300 bis auf optische Unterschiede identisch mit dem NEATO D7. Es scheint kaum einen europäischen, geschweige denn deutschen Hersteller für Staubsaugroboter zu geben, nicht einmal VORWERK oder BOSCH. Vielleicht SIEMENS oder MIELE? Das muss aber kein Qualitätsmerkmal sein. Made in Germany ist halt allgemein seltener geworden.
Insgesamt sticht ein Gerät aus der Masse heraus, das durchwegs sehr positiv bewertet wird und für manche erfahrenen Nutzer sogar als das zur Zeit beste am Markt gilt: XIAOMI ROBOROCK S50 oder S55. Der Preis liegt bei 450 €. Das wäre noch im Budget gewesen, doch leider ist das Modell wegen seines „Laserturmes“ etwas zu hoch, um bei uns unter die Couch fahren zu können.
Die Saugroboter in der 200-Euro-Klasse wie der Ziglint D5 arbeiten mit Gyroskop-Technologie und können etwas flacher gebaut werden. Dennoch arbeiten sie laut Tests und Rezensionen mit ihrer Sensorik ähnlich exakt wie die doppelt so teuren Modelle mit Laser- und Kamerasteuerung. Wegen der Bauhöhe und des günstigen Preises kam für den Start in die Robotic also in erster Linie solch ein Gerät in Frage. Aber welches?
Auch in dieser Klasse fiel ein Produkt besonders positiv auf: TESVOR X500 .Wie die meisten der Sauger besitzt das Gerät eine zentrale Bürste, die, wie man liest, gerne längere Haare und Fäden aufwickelt. Deshalb ist sogar ein Schneidwerkzeug dabei, um deren Entfernung beim Saubermachen des Saugers zu erleichtern. Fast jeder unserer Teppiche besitzt nun auch noch Fransen, die das Problem verstärken dürften. Ich sann deshalb auf Alternativen.
Als ich bei Amazon nach dem TESVOR X500 und Baugleichen/-ähnlichen suchte, stellte ich fest, dass er dort nicht gelistet war. Dafür tauchte ein ganz neuer TESVOR auf, der erst seit wenigen Wochen auf dem Markt ist, der V300. Er ist dem X500 und auch dem Ziglint und anderen Marken, sehr ähnlich, besitzt aber keine zentrale Bürste, sondern nur einen Saugschlitz und die beiden kreisenden „Besen“ für Ränder und Ecken. Vielleicht würde er evtl. Probleme mit Fransen abschwächen, dachte ich mir. Die sonstige Technik, vor allem die Gyroskop-Navigation, entspricht dem X500. Auch die Smartphone-App ist die gleiche. Bei beiden Saugrobotern von TESVOR fehlt die häufig zu findende Wischfunktion, auf die wir aber keinen Wert legen. Die wäre beim X500 ggf. nachrüstbar. Die Saugleistung soll beim V300 etwas schwächer sein. Die Besitzer geben sich diesbezüglich aber recht zufrieden.
Sämtliche 30 bisherigen Amazon Rezensionen für das neueste TESVOR-Modell V300 sind positiv ausgefallen (5 Sterne) bis auf einmal 4 und einmal 2 Sterne wegen Problemen bei Hochflorteppichen. Der V300 fahre sich darauf leicht fest. Da bin ich gespannt auf meine eigenen Erfahrungen.
Ich schaute auch mal auf der TESVOR Homepage nach und staunte nicht schlecht. Hier wurde der V300 im Direktvertrieb bereits für 129 € und weniger angeboten. Lieber kaufe ich jedoch 20 € teurer bei Amazon, weil ich hier das Produkt notfalls problemlos retournieren kann. Auch Garantieansprüche sind einfacher geltend zu machen. Nicht zuletzt werden im Direktvertrieb manchmal statt europäischer Versionen chinesische ausgeliefert ohne deutsche Betriebsanleitung, passende Eurostecker usw.
Bei Amazon kostet mich der Kauf letztlich 169,00 € abzüglich 20,00 €, also 149,00 € inkl. MwSt. und Versand. Die Investition ist überschaubar und im Falle eines Fehlkaufes verschmerzbar. Ein VORWERK oder iRobot kostet bis zum Sechsfachen. Dabei ist auch hier nicht alles Gold, was glänzt, wie kritische Rezensionen zeigen.
Jetzt sammeln wir erst mal grundlegende Roboter-Erfahrungen. Darauf basierend können wir uns immer noch ein „Luxusgerät“ zulegen. Schließlich sind drei Etagen im Haus zu versorgen.😉
Morgen soll geliefert werden. Ich werde über erste Eindrücke berichten.