Nach einer ruhigen, angenehmen Nacht auf dem Passauer Stellplatz Winterhafen Racklau geht es am Montag weiter Richtung Heimat. Ich will heute noch eine Übernachtung einlegen und zwar im Adventure Camp Schnitzmühle bei Viechtach im Bayerischen Wald. Auf dem Weg dorthin mache ich noch einen Abstecher zum Arbersee, am Fuße des höchsten Berges dieses Mittelgebirges, dem Großen Arber (s. Titelfoto).

In Bodenmais schaue ich mir kurz den dortigen „Concorde-Stellplatz“ am Rande eines Pkw-Parkplatzes an: nicht besonders einladend, da schräg und mit viel zu geringer Länge der ausreichend breit markierten Parkflächen. Mobile ragen in den Fahrweg des Pkw-Parkplatzes hinein. Passt nicht so recht zu dem berühmten Touristenmagneten Bodenmais und zur Erwartungshaltung, wenn man den Namen des Nobelherstellers liest. Concorde-Liner müssten quer zu den Markierungen parken und würden die Stellplatzkapazität drastisch reduzieren.

Von dort fahre ich bergan zum Großen Arbersee und zum Arberseehaus. Auf dem gebührenpflichtigen, unbefestigten und unebenen Parkplatz stelle ich das WoMo für 3 € ab. Ich will ein Stück am See entlang spazieren und dann im Restaurant speisen. Auf der Terrasse ist es trotz Sonnenschein etwas kühl wegen der frischen Brise, die hier oben weht.
Deshalb wechsle ich bald ins Gastzimmer, trinke Latte Macchiato und bestelle mir Pfifferlinge mit Semmelknödel. Der freundliche Ober bringt zwei Semmelknödel mit einer recht pampigen Schwammerlsoße. Naja, wo viele Touristen hinkommen … 😒 Ich gönne mir noch ein Dessert, das wesentlich „g‘schmackiger“ ausfällt, wie Alfons Schubeck sagen würde: hausgemachter Apfelstrudel mit Eis und Sahne.
Jetzt brauche ich erneut einen kleinen Verdauungsspaziergang am See. Als die Beine nicht mehr wollen, suche ich wieder mein Wohnmobil auf dem Parkplatz auf.

Nach einem kurzen Nickerchen auf der WoMo-Couch fahre ich weiter hinauf bis zur Talstation der Arber-Seilbahn. Die ist allerdings außer Betrieb. Immerhin hat man vom Parkplatz aus einen weiten Blick bis zum Gipfel (s. auch Titelfoto).

Der Roadtrip geht weiter durch den Naturpark Bayerischer Wald ins oberpfälzische Bad Kötzting. Spaßhalber schaue ich mir mal den Stellplatz an der Badewelt an. Auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei! Erst finde ich ihn kaum. Er liegt am Ende eines Pkw-Parkplatzes, und das Hinweisschild ist teilweise verdeckt. Dann stelle ich fest, dass die markierten Flächen viel zu schmal sind. Sollten sich tatsächlich vier normale WoMos hier hineinquetschen wollen, dann müssen schon fast die Spiegel eingeklappt sein und die Türen zubleiben. Drei Mobile hätten eher Platz. Vielleicht sind aber die Planer von kleinen Campingbussen ausgegangen. Da könnten vier hinpassen. Warum nur werden die Stellflächen nicht wenigstens so breit wie in Bodenmais markiert? Die Länge würde hier ja passen. Luxus wäre das immer noch nicht.

Einen Stellplatz aus dem Stellplatz-Radar von Promobil fand ich auf meiner Tour auch nach längerer Suche überhaupt nicht. Es ist der im Verzeichnis aufgeführte Stellplatz am Ortsrand von Ruhmannsfelden. Vermutlich sind die angegebenen Daten falsch. Ich landete stets auf einem Fußballplatz. Auch fand ich in Ruhmannsfelden keinerlei entsprechende Beschilderung. Fake?
Weiter geht‘s durch den Bayerischen Wald.
Mein Ziel für die Nacht ist, wie schon eingangs erwähnt, das Adventure Camp Schnitzmühle bei Viechtach. Ich war mit Ute auf einer Cabrio-Tour mal dort im Restaurant zum Abendessen. Das war okay. Auch die Freizeitanlage imponierte uns, und wir beabsichtigten, hier gelegentlich den Campingplatz zu erproben.
Nun bin ich also da. Nach etwas Fragen finde ich die Rezeption für Hotel und Camp. Ich suche mir Platz Nr. 21 direkt am Fluss Regen aus. Als Fluss ist mir der Regen weitaus lieber, als in den vergangenen Tagen als Niederschlag, vor allem am Chiemsee.
Schnitzmühle, ein idyllisches Plätzchen mit vielen Freizeitgestaltungsmöglichkeiten! Sogar die Bayerwaldbahn hält direkt am Platz. Die Tickets sind für Schnitzmühle-Gäste kostenlos. In vier Minuten ist man z. B. in Viechtach. Es herrscht noch wenig Betrieb auf dem Campingplatz, dafür umso mehr im Restaurant. Obwohl ich allein bin, muss ich für das Abendessen reservieren. Als ich nach dem üppigen Essen zurück zum WoMo komme, ist die Sonne gerade untergegangen.
In dieser malerischen Umgebung relativiert sich auch der Preis: Stellplatz 6,50 €, Person 9,50 €. Vor allem für Alleinreisende ist ein Campingplatz eine echte Alternative zum Stellplatz, vor allem wenn letzterer 15,00 € und mehr kostet, was immer häufiger der Fall ist. Und das, ohne den Komfort eines CP zu bieten (was ich richtig finde). Weil auf einem CP die Gebühr nach Zahl der Personen berechnet wird, hat der Alleinreisende hier den Vorteil, sich weitere Personengebühren zu sparen. Dann ist die Differenz zu einem vergleichbaren Stellplatz mit Pauschalgebühr deutlich geringer.
Speisenfolge: Weißwein, Thailändisches Curry-Gericht mit Ente, Dessertteller mit drei Sorten Eis
Die letzte Nacht meines WoMo-Ausfluges schlafe ich wie ein Murmeltier. Am Dienstag geht‘s nach Hause.