Den heißen Sonntag haben wir gut überstanden: Mittags beim WAM-Bazi auf der Terrasse des Stadthallen-Restaurants, abends in Erkans Biergarten und dazwischen auf der heimischen Terrasse. Bei dieser Hitze wollen wir nicht allzu weit fahren, zumal ich alle zwei bis drei Stunden Rachenraum und Nebenhöhlen spülen muss.
Gut, dass ständig eine leichte Brise weht und Temperaturen um 30°C erträglicher macht. So auch auf der Terrasse der Stadthalle in Neustadt, wo wir einen Tisch am Rand wählen, der vom Wind gestreift wird. Leider gefällt es hier trotz des Windes auch Fliegen und Wespen recht gut, die am Sonntagsbraten teilhaben möchten.
Letzteren wollen wir testen. Bisher lagen unsere Besuche an Werktagen. Da steht in der Regel kein Braten auf der Karte. Wir bestellen uns Schweinebraten mit zweierlei Knödeln: Ute eine kleine Portion, dafür zuvor eine Leberknödelsuppe, ich einen normalen Schweinsbraten wie auf der Karte angeboten.
Dir Suppe schmeckt an sich gut, wird aber nur lauwarm aufgetischt. Auch der Schweinsbraten ist geschmacklich in Ordnung, doch ebenfalls nicht heiß genug. Die Soße schmeckt besser als sie aussieht.
Der Beilagensalat ist kein Genuss, teilweise trocken und hart, weil ihn nur ein paar Spritzer Yoghurt-Dressing zieren. Ich bevorzuge Essig (Balsamico) und Öl. Ute isst das „Hasenfutter“ brav auf, ich picke nur einige Gurken- und Möhrenscheibchen heraus.
9,90 € sind in unserer Gegend nicht unbedingt ein Schnäppchen für einen Schweinebraten. Dann sollte das Essen wenigstens heiß sein.
Bis jetzt haben wir beim WAM-Bazi noch kein lukullisches Highlight erlebt, wie man es gemäß seiner Selbstdarstellung im Internet eigentlich erwarten würde. Vielleicht kommt‘s noch. Reservieren muss man jedenfalls nicht mal am Sonntagmittag. So groß ist der Andrang nicht (mehr).

Ganz anders bei Erkan auf dem Lipperthof! Dort werden‘s ständig mehr Gäste. Auf fast allen Tischen stehen RESERVIERT-Schilder, draußen wie drinnen. Das hat leider auch negative Auswirkungen. Ein „lukullisches Highlight“ gibt es nämlich auch hier heute nicht.
Um 18.00 Uhr machen wir uns mit dem Cabrio auf den Weg nach Wurz. Es hat noch 29,8°C im Schatten. Obwohl im Biergarten wieder fast alles besetzt oder reserviert ist, finden wir ein schattiges Plätzchen an einem quadratischen Tisch für zwei Personen. Wie am Sonntag vor einer Woche herrschen Stress und Hektik beim Personal. Ungewohnte Wartezeiten ergeben sich. Manche Leute müssen wegen Platzmangel wieder weggeschickt werden.
Dieses Mal wirkt sich der Andrang bedauerlicherweise auch auf mein Essen aus, was ich bislang bei Erkan nur ganz selten erlebt habe. Das Rumpsteak, sonst zart wie Filet, ist zäh und flaxig und in zwei dünne Scheiben geschnitten. Ich muss etwa ein Viertel nicht genießbares Fett, Flaxen und Sehnen abschneiden. Das Fleisch hat eher den Charakter von Rinderbraten als den von Rumpsteak. Die Bratkartoffeln schmecken nicht frisch. Auch der Salat hat nicht die sonstige Qualität. Ist der Chef vielleicht gar nicht da? Ich habe es nicht herausgefunden. Jedenfalls hat er sich entgegen seiner sonstigen Gewohnheit nicht sehen lassen.

Ute dagegen ist zufrieden mit ihren Calamari Marinati. Dennoch: Für das Gebotene ist unser Abendessen insgesamt deutlich zu teuer.
Rechtzeitig vor dem angekündigten Regen sind wir wieder daheim. Ein Gewitter zieht knapp an Neustadt vorbei. Vom Sturm bleiben wir verschont.