WoMo-Stellplatz Schwandorf und Landgasthof „Holzwurm“

Wenn Ute in Schwandorf Klassentreffen hat, ist es schon fast Tradition, dass ich sie mit dem Wohnmobil hinbringe. Während des Beisammenseins der ehemaligen Schüler(innen) bei Kaffee und Kuchen verbringe ich die Zeit auf dem offiziellen WoMo-Stellplatz Schwandorf, der sich auf dem Festplatzgelände der Stadt befindet. Gegen Abend besuchen wir dann meist noch ein Restaurant zum Abendessen, bevor wir wieder die Heimat ansteuern.

So auch gestern! Gegen 14.30 Uhr lieferte ich Ute am Gasthaus Fischerhütte ab, wo dieses Mal das Klassentreffen stattfand. Von dort ist es nicht allzu weit zum Festplatz, der als großer, gemischter Parkplatz dient, außer es findet gerade das Schwandorfer Pfingstvolksfest statt. Die Wohnmobile stehen auf einem Wiesenstreifen und sind nur durch den Naab-Radweg vom Fluss getrennt. Strom gibt’s keinen, aber eine V/E-Station steht zur Verfügung.

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Die idyllische Lage am Fluss, die Nähe zu Altstadt und Gastronomie sowie der direkt vorbeiführende Naabtalradweg zeichnen den Platz aus. Ein hübscher Biergarten grenzt direkt an den Festplatz. Nicht zu vergessen: Der Wohnmobilstellplatz steht trotz allem gebührenfrei zur Verfügung. Da kann man gelegentliche Geräusche von der nahen Eisenbahnbrücke inkauf nehmen, zumal nur die seltenen Güterzüge wirklich laut sind. Nachts ist der Platz ruhig.

Allerdings stören sich gewisse Meckerer dann am Klang der Kirchenglocken und vielleicht auch an der Glocke des italienischen Eisverkäufers, der in der Regel täglich vorbeikommt, wie er sagt. Sein selbstgemachtes Speiseeis ist ein Genuss. Ich genehmigte mir wieder einen Becher mit vier Kugeln als Dessert nach dem leckeren Matjes-Brötchen aus der „Nordsee“. Mein verspätetes Frühstück und Mittagessen zugleich!

In der Sonne konnte man es vor dem WoMo gut aushalten. Im Schatten war es aber etwas frisch: 15°C und leichter Wind. Im Wohnmobil war es wie in einem Wintergarten. Machte ich alle Rollos auf, erwärmte sich der Innenraum auch ohne Heizung so, dass ich das frische Lüftchen, das durch die geöffnete Kabinentür drang, als durchaus angenehm empfand.

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Ich stelle mich immer in den hinteren Bereich des großen Platzes. Hier bekommt man wenig von dem Parkplatzbetrieb mit. Die Pkws stehen alle im vorderen Bereich, weil da der Weg ins Stadtzentrum kürzer ist. Hinten steht man dafür näher an der Bahnstrecke, aber das macht mir nichts aus.

Da ich aufgrund meines derzeitigen Handicaps wieder wenig geschlafen hatte, nutzte ich die Wartezeit schließlich für ein Nickerchen auf dem Sofa. Gegen 18.00 Uhr stand Ute vor der Tür und klopfte mich aus dem Schlaf. Sie war mit einer ehemaligen Klassenkameradin hergefahren.

Wir beschlossen, unser Abendessen im Landgasthof „Holzwurm“ in Hohenirlach (Gemeinde Schwarzenfeld) einzunehmen. Die Karpfenzeit hat eben begonnen, und beim „Holzwurm“ werden meist gute Fischgerichte angeboten. Auf dem Parkplatz standen bereits ein Wohnwagengespann und zahlreiche Pkws. Wir stellten uns dazu. Schade, dass man bei den herbstlichen Temperaturen nicht im schönen Biergarten verweilen konnte! In der Gaststube war es da wesentlich gemütlicher.

Die Speisenkarte ist beim „Holzwurm“ überschaubar: hauptsächlich Karpfengerichte, zweierlei Schnitzel (darunter Wiener Schnitzel vom Kalb) und viele Brotzeiten. Ute bestellte eine Fischsuppe vom Karpfen. Ich nahm „Fish And Chips“ (neben Rinderfiletsteak mein Lieblingsgericht auf der britischen Insel).

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Schön angerichtet, aber wenig Ähnlichkeit mit „Fisch und Chips“ wie man es kennt! Wohlschmeckender Fisch fehlte. 

Doch was der hiesige Koch aus dem leckeren Essen nördlicher Länder macht, ist eine Katastrophe! Die Beilagen sind zwar okay, aber der „Fisch“ besteht nur aus durchgerösteten, harten und bröseligen Stückchen, die zudem nur lauwarm sind. Schließt man die Augen, ahnt man nicht, was man da isst. Auf Fisch käme man keinesfalls. Es ist kein einziger Brocken Fisch dabei, nur hartes, undefinierbares Geröstel! So etwas haben wir beim „Holzwurm“ noch nicht erlebt. Wahrscheinlich eignet sich Karpfen nicht für „Fish And Chips“.

Da es Ute peinlich ist, wenn ich im Gasthaus reklamiere, aß sie meine Portion fertig, und ich bestellte mir noch eine Karpfensuppe. Die war sehr lecker, wenn auch mit wenig Fischeinlage. Insgesamt muss man sagen, dass wir beim „Holzwurm“ schon weit besser gegessen haben als gestern.

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Karpfensüppchen

Als wir uns auf den Heimweg machten, war eben die Sonne untergegangen, und ein kräftiges Abendrot überzog den westlichen Himmel. Ein klarer Nachthimmel und Nachtfrost wurden erwartet. Auf der A93 herrschte reger, aber störungsfreier Betrieb. Mit erlaubten 100 Sachen konnten wir das 4-Tonnen-Wohnmobil zügig nach Hause steuern.


Ein Fehler machte sich gestern am N+B Anzeigedisplay bemerkbar: Die Tankanzeigen von Frisch- und Abwassertank versagen und zeigen unabhängig vom Füllstand immer „0%“ an. Das trat vor einiger Zeit schon mal vorübergehend auf. Scheint ein Wackelkontakt zu sein. Da muss ich mich wohl oder übel auf Fehlersuche begeben.

Die Anzeigen für den Inhalt der Wassertanks streiken. Woran kann das liegen?