WoMo-Winterreise 2019/20, 8. Tag (Montag): Ver- und Entsorgung, Bummel in Oberammergau

Meine Faustregel für’s Ver- und Entsorgen lautet: Nach rund einer Woche ist es bei zwei Reisenden an der Zeit, eine V/E-Station anzufahren, um Abwasser zu entsorgen, Frischwasser zu tanken und zwei WC-Cassetten zu entleeren. Gestern war bei uns eine Woche Reisezeit um. Heute war somit eine meiner ersten Aktivitäten, den Landstrom abzustecken und zum Ver- und Entsorgen zu fahren.

Die V/E-Ststion des Campingparks Oberammergau ist ganzjährig nutzbar, also frostsicher. Der Toilettenausguss versteckt sich in einem stilgerechten Holzhäuschen. Für Schmutzwassertanks gibt es einen Bodeneinlass. Die Frischwasserversorgung wird über einen Münzautomaten für 50 Cent und 1 € Münzen gewährleistet. Der Automat ist zeitgesteuert. Für 1 € bekommt man etwa 100 l Frischwasser.

Zunächst versuche ich, mit dem Auslaufrohrstutzen über die Öffnung des Bodeneinlasses zu rangieren. Das geht aber nicht, weil ein anderer Mobilist seinen Stellplatz so nahe an der V/E-Station gewählt (oder zugewiesen bekommen?) hat, dass weder exaktes Anfahren des Bodeneinlasses, noch anschließendes Verlassen der Station (vorwärts wie vorgesehen) möglich ist. Man muss rückwärts hinausrangieren.

Mein Abwasser trifft also nicht genau die Bodenöffnung, fließt dann aber dank des Gefälles aus einem Meter Entfernung doch noch in den Kanal. Für die 100 Liter Frischwasser investiere ich anschließend 1 €. Das klappt gut. Schließlich entleere ich noch die beiden WC-Kassetten. Eine reicht erfahrungsgemäß für drei bis vier Tage.

Schon wartet wieder ein WoMo hinter mir. Da ich nur rückwärts ausfahren kann, muss auch der Kollege nochmal rangieren. In der Eile vergesse ich, das Abwasserrohr wieder zu verschließen, was gleich gewisse Experten auf den Plan ruft, die argwöhnen, ich würde den Tankinhalt auf dem Campingareal verteilen wollen. Ich muss ihnen klar machen, dass der Tank leer ist und lediglich in der Eile die Verschlusskappe vergessen wurde. Alles, was auslaufen könnte, sind ein paar Resttropfen sauberes Wasser, mit dem der Tank abschließend ausgespült worden ist. Bei einem der kritischen Zeitgenossen sehe ich einen Eimer unter dem Abwasserausfluss seines Wohnwagens stehen. Wenn man vorbeigeht, duftete es zeitweise betörend. Das scheint den Camper weniger zu stören.

Mit dem Opel fahren wir dann in den Ort zu einem Rundgang bei herrlich sonnigem Wetter. An einer der Buden kaufen wir Glühwein und Bratwurstsemmeln. Auch ein leckeres Eis und ein Kaffee beim Italiener müssen noch sein. Den Abend verbringen wir gemütlich im Wohnmobil.

Hier ein paar Fotos aus der Ortsmitte: