Roadtrip Deutsche Küsten, Tag 2/28: Von Strehla zum Yachthafen Arneburg/Elbe

Da es mir seit einigen Tagen nicht besonders gut geht, besteht mein Frühstück in Strehla heute nur aus einer Tasse Kaffee aus dem Tchibo-Kapselautomaten, der per Wechselrichter aus dem Bordnetz gespeist wird. Jochen pflegt seine Mahlzeiten stets allein im WoMo einzunehmen. Somit weiß ich gar nicht, was es bei ihm so Leckeres gibt. Es herrscht wieder Kaiserwetter. Zwischen 10.00 und 10.30 Uhr starten wir erneut gen Norden. Die Ostsee ruft.

Heute wollen wir bis in die Gegend von Tangermünde kommen. Dann ist der letzte Abschnitt bis an die Küste, bzw. zum Stellplatz Streuobstwiese in ein paar Stunden zu schaffen. Ich habe dementsprechend für heute als nächsten Übernachtungsplatz den Sportboothafen von Arneburg an der Elbe vorgeschlagen.

Unterwegs entdecke ich bei Niedergölsdorf am Straßenrand eine bestens erhaltene Windmühle. Man sieht sie heutzutage bei weitem nicht so häufig wie die vor allem in dieser Gegend allgegenwärtigen Windstromanlagen.

Beinahe hätten wir die Zufahrt zum Wohnmobilstellplatz in Arneburg nicht gefunden. Alle Wege im Elbuferbereich sind für Wohnmobile gesperrt. Ein vermutlich städtischer Angestellter, der mit seinem Hund Gassi geht, erklärt mir, dass bei der Beschilderung ein Fehler unterlaufen sei. Eigentlich sollten WoMos von der Sperre ausgenommen sein.

Schließlich erreichen wir über vermeintlich verbotene, etwas abenteuerliche, unbefestigte Elbuferwege die herrliche Stellplatzwiese neben dem Sportboothafen. Fünf Wohnmobile stehen schon da. Wir stellen uns dazu.

Der Platz hat keine Stromanschlüsse. Für mich kein Problem mit 200 Ah LiFeYPO4-Batterie und 500 Wp Solarstromversorgung auf dem WoMo-Dach. Jochen verfügt zwar auch über Lithium-Batterien, nicht jedoch über eine ausreichende Solarstromversorgung für‘s Nachladen. Zwei oder drei Tage Standzeit sind aber auch bei ihm kein Problem, selbst wenn er die eBike-Akkus nachlädt.

Der Hafenmeister ist auch gerade vor Ort und verkündet die Stellplatzgebühr: 8 € pro Tag und Fahrzeug + einmalige Entsorgungsgebühr von 1,50 €. Entrichtet werden müsse die Gebühr allerdings in der Hafenmeisterei. Er könne sie nicht einfach so auf der Wiese entgegennehmen. Corona-Beschränkungen gebe es nicht, auch keine Maskenpflicht. Jochen müsse sein Fahrzeug aber in gleicher Richtung aufstellen wie die anderen WoMos.

Da ich noch immer Schmerzen in der Hüfte und in den Beinen habe und mir der Gang hinauf ins Hafenmeisterbüro schwerfallen würde, übernimmt Jochen die Formalitäten. Er möchte gleich zwei Nächte bleiben. Ich stimme angesichts des Kaiserwetters und der schönen Lage zu und gebe ihm 50 € für alles zusammen mit. Er bringt mir 30 € zurück und lehnt meine Einladung ab.

Dafür bringt er zwei Fläschchen Köstritzer aus dem Hafenrestaurant mit, mit denen wir auf der Wiese vor dem WoMo anstoßen. Wir haben immerhin eine mehrstündige Fahrt hinter uns, da schmeckt‘s besonders. Lang hält es Jochen allerdings nicht aus, dann möchte er trotz des Kaiserwetters die Nachrichten im Fernsehen anschauen.

Ich bleibe noch bis zum Sonnenuntergang vor dem WoMo sitzen und genieße den Fernblick über gemähte Wiesen und den dahinziehenden Fluss. Erst als die Insekten beginnen, aufdringlich zu werden, ziehe ich mich auf die Couch zurück ….. und wache erst gegen 02.30 Uhr wieder auf.

2 Gedanken zu “Roadtrip Deutsche Küsten, Tag 2/28: Von Strehla zum Yachthafen Arneburg/Elbe

  1. Guten Morgen Werner,
    schön Ihr seit unterwegs . Wie ich sehe fahrt Ihr oft Landstraßen? Das ist natürlich hier im Norden des ehemaligen Ostens sehr interessant, die Natur , die vielen Baumalleen und das Unverbaute !!
    Wenn ich das richtig interpretiere seit Ihr Freitag auf der Streuobstwiese ?! Wir freuen uns Dich und Jochen kennenzulernen . Also Euch weiterhin gute Fahrt und schöne Erlebnisse !!

    LG
    Heidrun & Claus-Peter

    1. Hallo, liebe Vergins,
      du hast Recht, Claus-Peter, seit der Wiedervereinigung fahre ich in Deutschlands Osten besonders gern auf Landstraßen, auch wenn‘s meist ein bisschen länger dauert. Das hat schon in den 90er Jahren Soaß gemacht. Beim jetzigen hervorragenden Ausbauzustand der meisten Straßen erst recht! Seitdem ich mal in einem Stau stehend auf der A9 bei Schleiz geschlagene sechs (!) Stunden verbracht hatte, meide ich Autobahnen, wo immer es geht. Wir sind schließlich keine Getriebenen, sondern beschaulich reisende Wohnmobilisten.
      Du interpretierst richtig: Wenn nichts dazwischen kommt, dürften wir Freitagnachmittag auf der Streuobstwiese eintreffen. Ich freue mich schon.
      LG Werner

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