St. Aldegund, So/Mo 26./27.09.2021. Am Morgen nach einer ruhigen Nacht verabschieden wir uns nochmals mit Dank bei den freundlichen Gastgebern in Schüttorf. Dann trennen sich unsere Wege: Jochen strebt auf dem schnellsten Wege nach Hause, wie er es seinen Angehörigen am Telefon versprochen hat, und ich möchte auf dem Rückweg noch Rhein und Mosel besuchen. Auch ein Treffen mit Harald ist dort noch geplant.
Flüsse haben zwar keine Küsten, aber an ihren Ufern ist es immer wieder schön, besonders an Rhein und Mosel. Also gebe ich einen meiner Lieblingsstellplätze an der Mosel ins Navi ein: St. Aldegund im Landkreis Cochem. Hier oder in Klüsserath will auch Harald aufkreuzen.
Ich komme in der Eifel u. a. am Nürburgring vorbei, wo gerade eine Motorsportveranstaltung abläuft. Auch die Fahrweise mancher Pkw-Piloten lässt die Nähe einer Rennstrecke erahnen. Einige Absperrungen und Umleitungen wegen des Katastrophengebietes an der Ahr passiere ich reibungslos. Ebenso die Geburtsstätte meines FlairLIFE in Polch!
In Cochem stoße ich auf das Moseltal und fahre fortan mal am linken, mal am rechten Ufer die Mosel entlang Richtung Trier. Mir fällt auf, dass heuer die WoMo-Stellplätze gar nicht so überfüllt zu sein scheinen wie in anderen Jahren erlebt, obwohl Zeit der Weinfeste ist.
Auch der Stellplatz in St. Aldegund ist höchstens zur Hälfte belegt. Der Teil ohne Stromversorgung ist ziemlich frei. Dort suche ich mir ein hübsches Plätzchen direkt am Fluss, bzw. am Moselradweg. Hier ein paar Bildeindrücke:







Leider muss Harald wegen eines bakteriellen Infektes unser Treffen absagen. Doch wie der Zufall so spielt, lädt mich mein langjähriger Freund Martín ein, ihn und seine Familie im neuen Haus zu besuchen. Das Praktische dabei: Martín wohnt an der Mosel und zwar in Igel bei Trier. Diese Einladung nehme ich besonders gerne an.
Martín ist Hauptkommissar in der Polizeieinsatzzentrale in Trier und hat zufällig ein paar Tage schichtfrei. Wir kennen uns seit gut 25 Jahren. Damals trafen wir uns auf einer Ägyptenreise, die ich Ute zum Fünfzigsten geschenkt hatte. Zwei Wochen lang hatten wir zusammen mit dem in Deutschland studierenden ägyptischen Reiseleiter viel Spaß und spannende Gespräche. Sogar ein kleines Stegreiftheater brachten wir für die übrigen Passagiere auf die Bühne unseres Nilschiffes. Martin spielte einen römischen Soldaten, ich war Pharao. Weitere Rollen wurden in unserer Reisegruppe verteilt. Das Stück wurde zwar kein Kassenschlager, denn der Eintritt war frei, aber ein Publikumserfolg auf dem Nil.
Seither treffen wir Martín in unregelmäßigen Abständen auch bei Familienfeiern. Als Ute und ich zuletzt am Rande einer Luxemburgreise in Igel waren, gab es da nur eine Baugrube. Nun werde ich das neue Haus erstmals besichtigen können. Ich freue mich richtig darauf, meinen Freund, seine bei der EU in Luxemburg arbeitende Frau und die inzwischen neunjährige Tochter wiederzusehen. Auch ein Au-pair-Mädchen aus Madagaskar soll derzeit im Haushalt leben, erzählt mir Martín am Telefon.
Wir vereinbaren, dass ich am Dienstag nach Igel komme. Da das WoMo am Haus wegen der Hanglage schlecht abgestellt werden kann, beschließe ich, auf dem Campingplatz in Igel zu residieren. Er liegt unweit meines Ziels direkt an der Mosel.

