Luise-Kiesselbach-Preis für 35 Jahre im Ehrenamt

Goldene Ehrennadel für Werner H. Hayn als höchste Auszeichnung des Paritätischen in Bayern für Ehrenamtliche

München/Weiden/Neustadt. Im Rahmen der Festveranstaltung zum 60jährigen Bestehen des PARITÄTISCHEN in Bayern am 25. Juli 2008 wurde dem ehrenamtlichen Vorstandsvorsitzenden des Allgemeinen Rettungsverbandes Oberpfalz e. V. (ARV), Werner H. Hayn, in der Katholischen Akademie Bayern im Kardinal-Wendel-Haus in München der Luise-Kiesselbach-Preis als Goldene Ehrennadel verliehen.

Hayn erhielt damit die höcuhste Auszeichnung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (Landesverband Bayern) für Ehrenamtliche, die heuer im Gedenken an die Mitbegründerin des Verbandes, Luise Kiesselbach, erstmalig verliehen wurde, „für seine langjährige engagierte und herausragende Mitarbeit in der paritätischen Mitgliedsorganisation Allgemeiner Rettungsverband (ARV), Oberpfalz. Der PARITÄTISCHE in Bayern würdigt damit auch seine besonderen, landesweit ausstrahlenden Verdienste sowie beispielgebende Förderung und Unterstützung paritätischer Belange vor Ort sowie auf Bezirks- und Landesebene.“

Der gebürtige Regensburger Hayn kam nach dem Studium in die nördliche Oberpfalz, wo er seit 1970 als Lehrer tätig ist. Heute hat er seine Wurzeln in Neustadt an der Waldnaab geschlagen. Neben seinem Beruf, den er sehr liebt, engagiert er sich von hier aus in der Freizeit nach wie vor auch als Vorsitzender des ARV-Bezirksverbandes, als Vizepräsident im ARV-Bundesverband und bei Bedarf im Paritätischen, der ihm jetzt die hohe Auszeichnung zuteil werden ließ. Hayn ist bereits Inhaber der Bayerischen Staatsmedaille für soziale Verdienste, die ihm 1994 von Staatsminister Dr. Gebhard Glück verliehen wurde. Hayn: „Soziales Engagement macht Spaß.“

Am 20. Januar 1973 war der nun geehrte ARV-Veteran Gründungsmitglied des ARV Deutschland e. V. in Unterhaching bei München. In den Folgejahren setzte er sich sowohl auf Landes- und Bundesebene als auch in der Oberpfalz für das ARV-Ideal ein, Lücken im sozialen Netz zu schließen. Nach Jahren unter dem Dach des ARV Deutschland wurde 1978 unter Hayns Regie die selbstständige juristische Person ARV Oberpfalz e. V. mit Untergliederungen auf Landkreisebene gegründet, die heute von den Sozialzentren und Dienststellen in Regensburg, Schwandorf, Weiden, Tirschenreuth und Erbendorf nahezu die gesamte Palette ambulanter sozialer Dienste anbietet.

Im Jahre 1985 schloss sich der oberpfälzische Verband dem PARITÄTISCHEN als Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege an. Hier wirkte Hayn viele Jahre im Bezirksausschuss (Niederbayern/Oberpfalz) mit.

Zu dem vielfältigen im Laufe der Jahre bedarfsorientiert entwickelten Dienstleistungsangebot des ARV in der Oberpfalz gehören inzwischen häusliche Alten- und Krankenpflege, hauswirtschaftliche und Familien entlastende Dienste, Hausnot- und Serviceruf, mobile soziale Hilfsdienste, Essen auf Rädern, Pflege- und Medikamenten-Notdienst, betreute Fahrdienste für Behinderte, Kranke und Hilfsbedürftige, Senioren- und Patiententreffs, (integrative) Kinder- und Jugendgruppen, Kontaktgruppen für Chronischkranke und Behinderte, rechtliche Betreuungen nach BtG, sozialpädagogische Familienhilfe, staatl. anerk. Insolvenz- und Schuldnerberatungsstellen, allgemeine Sozialberatung.

Stand 2008: Rund 40 Festangestellte sowie zahlreiche geringfügig Beschäftigte und Ehrenamtliche sind in die tägliche Arbeit eingebunden. Der ARV-Fuhrpark umfasst etwa 35 Einsatzfahrzeuge. Hauptverwaltung und Einsatzzentrale befinden sich im eigenen Dienstgebäude in Weiden in der Parksteiner Straße 15. Über sie erreicht man die ARV-Dienste rund um die Uhr unter den Rufnummern 0961 2000 oder 33333.

 


 

Festtakt des Paritätischen mit erstmaliger Verleihung des Luise-Kiesselbach-Preises

München. „Pionierarbeit leisten, der Arbeit Niveau geben, auch dem Ärmsten kein Menschenrecht versagen!“ Das Motto, unter dem die Münchner Frauenrechtlerin und Stadträtin, Luise Kiesselbach den Paritätischen Wohlfahrtsverband im Jahr 1924 mitbegründete, zieht sich bis heute durch seine wechselvolle Geschichte. Mit der Wiedergründung des Paritätischen in Bayern nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahr 1948 waren die Voraussetzungen geschaffen, die Verbandsarbeit im Sinne Luise Kiesselbachs fortzusetzen.

Das 60jährige Jubiläum der Wiedergründung feierte der Paritätische am 25. Juli gemeinsam mit Vertretern der Mitgliedsorganisationen sowie aus Politik und Gesellschaft – entsprechend der Doppelrolle des Paritätischen als Leistungserbringer und Themenanwalt, die der Verband heute mehr denn je einnimmt, so Maria Boge-Diecker, Vorsitzende des Verbandsrats. „In unserer Position zwischen Staat und Markt besteht unsere Aufgabe in der Beschreibung, der Feststellung und der Bearbeitung des Bedarfs und der Bedürfnisse von Menschen in einer Gesellschaft, die von großen Strukturveränderungen gekennzeichnet ist. Wir sehen unseren Auftrag in der Mitgestaltung von und Mitwirkung an einer menschengerechten Neujustierung des Sozialstaates, der durch seine derzeitige Handlungsweise zu einem deutlichen auseinanderdriften von gesellschaftlichen Kräften beiträgt.“

Im Rahmen der Feier verlieh der Paritätische in Bayern erstmals den Luise Kiesselbach Preis an Ehrenamtliche und Einrichtungen seiner Mitgliedsorganisationen, die sich durch langjährige Tätigkeit und/oder besondere Leistungen verdient gemacht haben. Die höchste Auszeichnung des Paritätischen in Bayern, die Goldene Ehrennadel, erhielt der ARV-Mitbegründer Werner H. Hayn.

Der Paritätische in Bayern ist einer von sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege und vertritt in allen Bereichen der sozialen Arbeit etwa 60.000 hauptamtliche sowie 27.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den rund 1.400 Einrichtungen seiner knapp 750 Mitgliedsorganisationen, zu denen auch der Allgemeine Rettungsverband Oberpfalz e. V, (ARV) gehört, an dessen Spitze Hayn seit Gründung im Jahre 1973 als Initiator, Ideengeber und Steuermann über die Bezirks- und Landesgrenzen hinaus wirkt.