(Wohnmobil-) Reisen

Eine der Möglichkeiten individuellen Reisens: das Reise- oder Wohnmobil

Über das Leben im und ums Wohnmobil, über Reisen und Stellplätze

Schon 1966 erprobte ich mit Freunden, einem VW Käfer und zwei Zelten das Campingleben. Wir fuhren an die belgische Nordseeküste, um dort vier Ferienwochen auf dem Campingplatz in Blankenberge zu verbringen. Es war eine schöne und lehrreiche Erfahrung. Dennoch hatte keiner von uns Lust auf weitere Zelturlaube. Drei Tage Regen und im Zelt schwimmende Utensilien hatten sich eingeprägt. Camping ja, aber nicht so umkomfortabel.

Der Wunsch nach einem Westfalia Campingbus reifte. Er verstärkte sich in den 1970er Jahren, als es in der Ferienzeit in manchen Urlaubsgebieten immer schwieriger wurde, spontan, also ohne Vorausbuchung, eine akzeptable Bleibe zu finden. Wenn wir deshalb schon immer wieder mal im Auto nächtigen mussten, lag es nahe, über ein entsprechend eingerichtetes Fahrzeug nachzudenken. Ein Campingbus musste her. Doch beim Preisvergleich fiel die Wahl dann doch gleich auf ein ausgewachsenes Wohnmobil, das fast für’s gleiche Geld viel mehr Platz und Komfort bot. Nur alltagstauglich war es weniger. Der Händler bot beides an: Campingbusse und Wohnmobile. Ich hatte die Qual der Wahl.

Endlich zu Pfingsten 1980 entschied ich mich nach ausführlichem Studium von Fachliteratur, Katalogen und Preislisten sowie einigen Testwochenenden für ein integriertes Wohnmobil der Marke FFB (später Tabbert) für 43.000 DM: 5,50 m lang, 2,20 m breit, 2,80 m hoch, auf einem IVECO-Daily-Fahrgestell mit 72 PS Diesel. Grundriss: große Hecksitzgruppe, davor links das Bad, rechts die Küche, Hubbett im Bug, Typenbezeichnung FFB MC 3.

Leider enttäuschte im Laufe der Jahre die damals übliche Holzfachwerk-Bauweise durch Undichtigkeiten, Alufraß und faulendes Holz, sodass ich das Fahrzeug nach neun Jahren für 15.000 DM an einen IVECO-Liebhaber veräußerte, dem es nur um das Fahrgestell ging.

Ich hielt Ausschau nach einem Ersatz und versuchte es mal mit einem gebrauchten, zwei Jahre alten, schlank und elegant geformten Teilintegrierten für 35.000 DM, einem Individualausbau von MultiMobil auf Fiat Ducato: 6,50 m lang, 2,10 m breit, 3,00 m hoch, Original-Fahrerhaus, 75 PS. Grundriss: Heckdoppelbett, darunter Garage, Barsitzgruppe vorn (Einbeziehung des Beifahrersessels), dazwischen Bad und Küche. Das Wichtigste aber war für mich eine Kabine aus holzfreien Sandwichplatten.

Das Modell war seiner Zeit voraus, doch bedingt durch Grundriss und geringe Karosseriebreite (2,10 m, nach oben verjüngend bis ca. 1,55 m am Dach) empfanden wir den Innenraum im Laufe der Zeit doch als etwas zu beengend.

1997 ersetzte ich das teilintegrierte MultiMobil wieder durch einen geräumigen Integrierten (wie mein erstes WoMo), nur achtete ich dabei mehr auf Qualität und Solidität. Das hatte allerdings auch seinen Preis: Der FlairLIFE 6.3 S von Niesmann & Bischoff kostete 138.000 DM abzgl. Nachlass zzgl. selbst nachträglich installierter Extras. Dieses dritte WoMo ist mein aktuelles Modell und stellt mich auch heute nach fast zwei Jahrzehnten noch zufrieden.

Mehr über diese drei Reisemobile steht bei Wohnmobiles.