Wegen seit einiger Zeit auftretender Probleme mit dem WordPress-Programm, gibt es momentan weniger Blogbeiträge. Ich hoffe, bald wieder alles auf der Reihe zu haben und bitte einstweilen um Verständnis. – Nun aber zum Thema:
Das nun schon einige Tage anhaltende trübe Wetter zwang mich vergangene Woche zu einer Entscheidung, um den Batterieladezustand auf ausreichendem Niveau, also zwischen etwa 30% und 80% zu halten: Sollte ich den Kühlschrank aus- oder das Netzladegerät einschalten? Die Solaranlage kann nämlich derzeit den Verbrauch des Kompressorkühlgerätes nicht vollends ausgleichen, wodurch der Ladezustand täglich weiter absinkt.
Am Mittwoch zeigte der Energy Monitor nur noch eine Batteriekapazität von 32% an. Das bedeutet: Die Lithium Batterie sollte nicht mehr allzu viel Energie abgeben müssen, um nicht den für LFP-Batterien optimalen Ladezustandsbereich (ca. 30% – 80%) zu verlassen. Es heißt in Fachkreisen, wenn man diesen Bereich einigermaßen einhalte, habe die Lithiumbatterie eine höhere Lebenserwartung. Man spricht bei LiFeYPO4 von rund 5000 Ladezyklen und mehr, die dann zu erreichen seien. Zum Vergleich: Bleibatterien (AGM, Gel, Säure) schaffen nur einige hundert Ladezyklen.
Also: Kühlschrank aus- oder Netzlader einschalten?
Da noch etwas im Gefrierfach gelagert ist, nachdem im Haus der Gefrierschrank nach wie vor auf Ersatz wartet, schied das völlige Abschalten des Kompressor-Kühlschranks momentan aus. Ich regelte lediglich den Thermostat auf Minimum, was für das Gefriergut ausreicht. Der Kühlraum ist leer.
Somit blieb das Nachladen über eines der installierten Netzladegeräte, zumal Landstrom wegen des Frostschutzes sowieso schon angeschlossen ist.
Ich aktivierte also im Laufe des Tages das eingebaute, nur sehr selten und nur im Winter genutzte Sterling-Ladegerät. Noch seltener kommt der serienmäßige CBE-Lader mit ca. 15 A und zwei wählbaren Ladekurven (Säure, Gel) zum Einsatz. Er lässt sich im Gegensatz zum Sterling nicht explizit auf Lithium-Batterien einstellen, aber die Ladekurve mit 14,4 V Ladeschlussspannung für Blei-Säure-Batterien würde auch einigermaßen passen. Die für Blei-Gel weniger! Das Sterling Ultra bietet aber auch noch weitere Vorteile. Einen Überblick gibt die Bedienungsanleitung: Sterling ProCharge Ultra Manual (Im Dokument bis zur deutschen Version auf Seite 11 blättern)!

Da es nicht eilte, begrenzte ich das Gerät auf 10A Ladestrom (bis zu 40A sind bei meinem Modell möglich). Das Ladegerät ist inzwischen wieder abgeschaltet, und ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis ich wieder mit Landstrom nachladen muss. Sobald das Gefriergut verbraucht ist, schalte ich den Kühlschrank aber bis zur Winterreise ganz aus. Dann werde ich das Ladegerät zunächst wohl nicht mehr aktivieren müssen.
Übrigens habe ich festgestellt, dass der Dometic MDC90 Kompressorkühlschrank z. Zt. bei jeder Temperatureinstellung nahezu gleiche Verbrauchswerte aufweist, nämlich rund 30Ah pro 24 Stunden, allerdings nur im jetzigen „Ruhezustand“ ohne Kühlgutbewegungen. Die Thermostat-Regelung auf Minimum hat also keine nennenswerte weitere Einsparung gebracht. Im normalen Wohnbetrieb dürften bis zu 50 Ah täglich erforderlich sein, vor allem in einem Sommer wie dem letzten.
Seinen nächsten größeren „Einsatz“ hat der MDC90 über Weihnachten und die Jahreswende im Campingpark Oberammergau, wo allerdings bei Bedarf das Nachladen der Bordbatterie kein Problem darstellt. Dezember und Januar sind in unseren Breiten halt auch ohne Kompressorkühlschrank die schwierigsten Monate für die Solarstromversorgung im WoMo: Kurze Tage und womöglich Schneefall!
Im Augenblick versucht die Sonne gerade, die Wolkendecke zu durchdringen, was gleich ein wenig mehr Solarertrag zur Folge hat.