Gestern um 20.00 Uhr traf ich auf dem Stellplatz in Bad Salzungen ein. Es hätte gut zwei Stunden früher sein können, wären da nicht ein paar Verzögerungen gewesen.
Ich war kaum losgefahren, als nach kurzem Betätigen der Motorbremse am Stadtberg plötzlich die Motorleistung weg war. Die Bremsklappe hatte offensichtlich nicht wieder aufgemacht. Da stand ich und dachte: Das fängt ja gut an!
Was tun? Ich nahm ein Staubsaugerrohr, stieg aus und klopfte unter dem Auto ungefähr da auf das Abgasrohr, wo die Motorbremse im Auspuffstrang sitzt. Es half. Ich konnte wenigstens wieder fahren, wenn auch höchstens 50 km/h. Auf der B22/B15 Richtung Weiden bildete sich hinter mir eine kleine Fahrzeugschlange.
An die weite Fahrt war so nicht zu denken. Ich steuerte also wohl oder übel meine BayWa-Werkstatt an. Wie gewohnt, ließen der Meister und ein Mechaniker alles stehen und liegen und nahmen das Problem in Augenschein. Vorführeffekt: Die Klappe öffnete und schloss wie geschmiert. Wie lange halt? Das meinte auch der Meister und wies den Mechaniker an, eine zusätzliche Rückholfeder einzubauen. Jetzt funktioniert die Bremse seit gut 300 km wieder bestens. Dieses Intermezzo kostete schon mal gut 30 Minuten.
Die nächsten 30 Minuten gingen als Wartezeit beim Gaskaufen drauf. Bei OBI kostet die 11kg-Füllung derzeit 17,99 €. Ich rauschte nur eine der Aluflaschen, weil in der anderen noch ein kleiner Rest war und das Gas im Sommer ohnehin ewig reicht.
Über Bundes- und Landstraßen ging es dann flott voran, hätte es nicht drei Baustellen mit komplizierten, schlecht beschilderten Umleitungen gegeben. Eine weitere Stunde wich nun die Realität von der Planung ab. Dafür waren die Umleitungsstrecken im Thüringer Wald landschaftlich wunderschön, fast romantisch.
Einem Suchspiel glich die Anfahrt zum Stellplatz in Bad Salzungen: Fast alle Zufahrtstraßen sind zur Zeit wegen Baumaßnahmen gesperrt. Erst mit Unterstützung eines Linienbusfahrers fand ich, was mir Navi und Wegweiser vorenthalten hatten: den verschlungenen Weg ans Ziel durch die Altstadt und über einen für Kfz gesperrten Fußweg, der z. Zt. einen Zusatz unter dem Verbotsschild trägt: Ausgenommen Wohnmobile. Und wieder war eine halbe Stunde futsch.
Was soll’s! Ich habe ja Zeit. Am Abend saß ich gemütlich bei einem Glas Bier vor dem Fernseher und schaute Damenfußball an. Um 20.00 Uhr hatte es noch 27°C, um 22.30 Uhr immer noch angenehme 23°C. Die gleiche Temperatur herrschte im WoMo dank der beiden FanTasticVent Dachhauben, die ununterbrochen liefen, wenn auch inzwischen nur mit geringer Drehzahl. Bei etwa 22°C schalten die Ventilatoren gemäß aktueller Einstellung ab. Keine Klimaanlage, aber fast!
Bei Zimmertemperatur konnte ich dann einigermaßen schlafen. Lieber wären mir 15-18°C gewesen, doch das Thermometer fiel in der lauen Nacht draußen wie drinnen nicht unter 20°C. Um 07.30 Uhr stand ich auf und startete gegen 09.00 Uhr Richtung Göttingen.
Wieder klammerte ich heute die Autobahnen aus. Teils über hervorragend ausgebaute „Schnellstraßen“, teils über kurvige „Motorradrouten“ verlief die Fahrt recht angenehm. Unterwegs tankte ich Diesel für 106,9 Cent pro Liter und nahm mir ausnahmsweise einen „Kaffee to go“ mit, weil ich zu faul war, selbst einen zu kochen. Das hätte allerdings kein technisches Problem dargestellt, denn die LFP-Batterie signalisierte fast Vollladung.
Gegen 11.00 Uhr traf ich vorhin an der „Eiswiese“ in Göttingen ein. Der Platz zeigte sich gut besucht, es gab aber noch einige Plätze zur Auswahl. Erst stellte ich mich auf einen schönen Randplatz mit Wiese vor der Tür, dann stellt ich allerdings fest, dass es dort weder Sonne für die Solarmodule gab noch Satellitenempfänger. Also wechselte ich auf ein Plätzchen mit freier Sicht zum Himmel und Wiese vor dem Auto.
Nachher werde ich mal zur Badekasse gehen und zwei Nächte buchen. Dort befindet sich auch ein griechisches Restaurant mit leckerer Küche, wie ich von früher weiß. Vielleicht findet hier mein heutiges Abendessen statt.
Leider musste ich jetzt feststellen, dass der Kühlschrank nur noch bei Gasbetrieb ordentlich arbeitet. Weder bei 12V noch bei 230V kühlt er wie gewohnt. Unter 15°C bekomme ich die Temperatur elektrisch nicht. Bei Gelegenheit werde ich mal die Sicherungen überprüfen. Mit Gas schafft er 5°C und weniger. Das war vor kurzem auch bei Strombetrieb noch so.